Immer wieder werden Sauen nach der Geburt überfüttert. Besser ist, die Futtermengen kontrolliert nach Futterkurve zu steigern. Hier hilft die SUS-Futterkarte.Jeder Ferkelerzeuger weiß, dass säu-gende Sauen mög-lichst viel Futter auf-nehmen sollten. Denn nur bei einer optimalen Futteraufnahme kommen sie schnell in Milch und können den Wurf optimal versorgen. Nur so sind übermäßige Gewichtsverluste während der Säugephase zu vermeiden. Doch die Sau kann nicht von heute auf morgen von 2 auf z. B. 7 kg Tagesration umschalten. Dafür braucht sie sieben bis zehn Tage. Zudem werden die hohen Futteraufnahmen erst ab Ende der zweiten Laktationswoche gebraucht. Schließlich steigt die Milchproduktion auch nur langsam an, und Höchstmengen werden erst in der zweiten Hälfte der Säugeperiode erreicht. Am Tag der Geburt sollte die Sau ca. 2 bis 2,5 kg Futter aufnehmen. Von der früher teils empfohlenen Null-Diät rät man heute ab. Von 2 kg ausgehend ist die Ration in den ersten sieben bis zehn Tagen nach der Geburt täglich um 0,5 bis 0,7 kg zu steigern. Einige Betriebe setzen am vierten oder fünften Tag nach dem Abferkeln die Steigerung aus, um nicht zu schnell zu hohe Mengen vorzulegen. Futtermengen auf Karte festhalten Damit sie den Überblick behalten, setzen einige Betriebe Futterkarten ein. Eine solche ist obenstehend abgebildet. SUS hat die Karte bereits vor Jahren entwickelt und bietet jetzt eine digitale Druckvorlage im Internet an. In diese Karte wird das Geburtsdatum eingetragen und die Futtervorlagen registriert. In dem Säulendiagramm kann man bei zweimaliger Fütterung die Mengen kumulativ durch Ankreuzen eintragen. So müsste man z.B. am Tag 5 nach der Geburt zunächst morgens z.B. bei 2,5 kg ein Kreuz eintragen. Werden nachmittags noch einmal 2 kg Futter vorgelegt, würde dann das zweite Kreuz bei 4,5 kg auf der Säule eingetragen. Diese Aufzeichnungen dienen zur Eigenkontrolle. In größeren Betrieben werden die Futterkarten aber auch eingesetzt, um die Mitarbeiter zu animieren, die Steigerungen genau nach Futterkurve vorzunehmen. Weitere Tipps: Neben dem kontrollierten Anfüttern der Sauen nach der Geburt ist es auch wichtig, die Kondition der Jung- und Altsauen von Anfang an zu optimieren. Zudem müssen Wasserversorgung und -qualität sichergestellt sein. Denn Wasser ist der wichtigste Nährstoff. Auch sollten die Sauen spätestens fünf Tage vor der Geburt in den Abferkelbereich umgestallt und auch managementseitig auf die Geburt vorbereitet werden. H. Niggemeyer