Spielgeräte: Gesetzliche Vorgaben ernst nehmen! Bei QS-Kontrollen wird oft die fehlende Beschäftigungsmöglichkeit bemängelt. Auch soll das Material veränderbar sein. Mit der neuen Nutztierhaltungsverordnung für Schweine werden für alle Schweinehaltungen Beschäftigungsmöglichkeiten gefordert. Diese Vorgaben sollten ernst genommen werden, zumal sie bei Vorort-Kontrollen je nach Auslegung nicht nur QS-, sondern auch CC-relevant sein können. Deshalb sollten sich Schweinehalter mit den rechtlichen und ethologischen Zusammenhängen auseinandersetzen, um schlüssig argumentieren zu können. Von den Kontrollbehörden wird gefordert, dass aufgrund der diskutierten Zusammenhänge ggf. Ermessensspielräume eingeräumt werden, um zu sinnvollen Lösungen für Tier und Tierhalter zu kommen. Die europäischen sowie die nationalen Vorgaben gelten für alle Kategorien an Schweinen, also auch für Sauen in Gruppenhaltung oder Kastenständen (§21 Absatz 1). Säugende Sauen leisten Schwerstarbeit. Nach Untersuchungen in Köllitsch stehen sie 14-mal am Tag auf um zu trinken und zu fressen und säugen bis zu 47-mal täglich. Damit sind Sauen und Saugferkel ausreichend beschäftigt. Spieltrieb befriedigen Nach dem Absetzen nehmen die Ferkel die Beschäftigungsgeräte erst nach ca. drei Wochen wahr. Dann allerdings beschäftigen sich Aufzuchtferkel sehr intensiv und mehr als in allen anderen Lebensabschnitten mit ihrer Haltungsumwelt. Nach eigenen Untersuchungen sind Mastschweine durchschnittlich nur zu 15,7 % der gesamten Beobachtungszeit aktiv. Wobei sie sich zu 90 % mit der Futteraufnahme, dem Herumlaufen in der Bucht sowie mit Buchtengenossen und nur zu 10 % mit den angebotenen Spielgeräten beschäftigen. So sind der Zugang zum Futter, feste Rangordnungen und verletzungsfreie Fußböden wesentliche Faktoren für den angewandten Tierschutz bei Schweinen. Für Aufzuchtferkel und Mastschweine müssen Geräte zur Verfügung gestellt werden, die praxistauglich und preiswert sind. Diese Anforderungen erfüllt zum Beispiel das selbst gebaute Beschäftigungsgerät aus Kettenkreuz mit integrierten Kunststoffschläuchen. Dieses war aufgrund der Beweglichkeit und nicht zuletzt der Kaumöglichkeit attraktiver als einfache Spielketten oder Wippen. Auch eine alte Futterkette mit den integrierten Plastikscheiben erfüllt die gesetztlichen Vorgaben hinsichtlich der Veränderbarkeit und ist eine Erfi ndung aus der Haltungspraxis Dr. Eckhard Meyer Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft, Köllitsch - Meyer,Eckhard -