Experten aus ganz Europa haben im holländischen Ede über die Chancen und Risiken der Ebermast diskutiert. SUS stellt die wichtigsten Statements der Fachleute vor.Auch wenn viele Praktiker mit der Ebermast bisher wenig anfangen können, die Diskussion um das Thema geht rasant weiter. Motor ist der massive Druck der Tierschützer. Sie fordern vehement den Ausstieg aus der Ferkelkastration. Der Einfluss der Tierschutzverbände ist nicht zu unterschätzen. So beziehen einige Lebensmitteldiscounter nur noch Fleisch von weiblichen Tieren, um Diskussionen aus dem Weg zu gehen. Keine Frage: Eine Lösung ist das nicht. Doch es zeigt, wie sensibel das Thema ist. Die Branche ist daher gut beraten, zeitnah Alternativen zur Kastration zu entwickeln. Die größten Chancen messen Experten derzeit der Ebermast bei. Doch für die flächendeckende Umsetzung ist es noch zu früh. Denn vor allem bei der Haltung und Fütterung gibt es viele offene Fragen. Unklar ist auch, ob der Verbraucher das Fleisch unkastrierter Tiere überhaupt will und wie sich Tiere mit Ebergeruch am Schlachtband sicher filtern lassen. Um die Entwicklung der Ebermast voranzutreiben, haben im Mai im niederländischen Ede mehr als 100 Experten aus ganz Europa diskutiert. Organisiert wurde die „Raising-boar-Conference“ vom niederländischen Versuchsbetrieb Schothorst Feed Research.