Mehr Transparenz beim Sauenpreis!

Das Wegbrechen der Sauenschlachter und ausufernde Preisaufschläge machen den Markt für Schlachtsauen schwer durchschaubar. Um gegenzusteuern, passt die VEZG die Preisnotierung an.Die Vermarktung von Schlachtsauen läuft in etlichen Betrieben eher nebenbei. Denn viele Praktiker sind überzeugt, dass sie beim Verkauf von Altsauen ohnehin kein Geld verdienen können. Dabei ist Sauenfleisch kein Abfallprodukt. Im Gegenteil: Es ist am Markt sehr begehrt. Denn aufgrund seiner besonderen Eigenschaften ist Fleisch von älteren Schweinen in der Fleisch- und Wurstwarenherstellung vielseitig einsetzbar. Netz der Sauenschlachter ausgedünnt In Deutschland werden laut Viehzählung derzeit rund 2,5 Mio. Sauen gehalten. Bei einer Remontierungsrate von 40 bis 45 % ergibt sich ein Altsauenanfall von 1 bis 1,3 Mio. Tieren im Jahr. Laut amtlicher Notierung werden bundesweit jede Woche 20 000 bis 21 000 Schlachtsauen erfasst. Zu berücksichtigen ist aber, dass zahlreiche Betriebe unterhalb der Meldegrenze liegen. Dazu gehören vor allen Dingen zahlreiche süddeutsche, kommunale Schlachthöfe oder kleinere Schlachtstätten in Ost- und Westdeutschland. Der größte Knackpunkt bei der Vermarktung von Schlachtsauen ist jedoch, dass sich das Netz der Sauenschlachter in Deutschland immer weiter ausdünnt. So gibt es südlich des Mains und in den Neuen Bundesländern nur noch eine Handvoll kleiner Schlachthöfe, die Sauen verarbeiten. Sattdessen konzentriert sich die Vermarktung der Altsauen immer stärker auf den Nordwesten der Bundesrepublik (siehe Übersicht 1). Inzwischen werden rund 80 % der deutschen Sauen in Niedersachsen und Nord­rhein-Westfalen geschlachtet. Der mit Abstand größte Sauenschlachter ist die Firma Tönnies in Rheda-Wiedenbrück. Mit einer Wochenschlachtung von rund 11 000 Sauen vereint Tönnies gut 50 % des Marktes auf sich. Beachtliche Marktanteile haben mit 1 000 bis 5 000 geschlachteten Sauen pro Woche auch der niedersächsische Schlachthof in Garrel (BMR) sowie der Tummel-Standort in Schöppingen, wo die Westfleisch im Lohn schlachtet. Im Süden werden nennenswerte Sauenschlachtungen nur noch am Vion- Standort Straubing bei München durchgeführt. Dort schlachtet man zurzeit wöchentlich zwischen 300 und 400 Sauen. Andere Standorte z. B. in Schwäbisch Hall, Crailsheim und Ulm schlachten Sauen nur noch in geringen Mengen, schwerpunktmäßig zwischen 50 und 100 Tiere pro Woche. Sie fallen deshalb vermarktungstechnisch kaum ins Gewicht. Künftig ist sogar mit einer weiteren Konzentration der Sauenschlachtung zu rechnen. Das heißt: Die Transportwege für Schlachtsauen werden noch länger, und die Kosten steigen weiter. Dies gilt insbesondere in marktfernen Regionen mit schlechten Strukturen in der Ferkelerzeugung. Lange Transporte treibendie Vorkosten hoch Die langen Anfahrtswege sind jedoch nicht das einzige Problem. So haben die Vermarkter bei den Schlachtsauen auch mit den relativ kleinen Verkaufspartien zu kämpfen. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) hat festgestellt, dass die mittle-re Verkaufsgruppe aktuell bei drei bis vier Sauen je Betrieb...