Im Nordwesten haben die großen Schlachter auf die AutoFOM-Maske der Westfleisch umgestellt. SUS hat die Hintergründe und Konsequenzen mit Dr. Frank Greshake diskutiert.Am Schweinemarkt rumort es kräftig. Denn binnen weniger Wochen haben die meisten großen Schlachtunternehmen im Nordwesten ihre Preismasken geändert. Viele Mäster sind verärgert. Denn die Umstellung erfolgte meist ohne große Ankündigung. In allen Fällen haben die Schlachter auf die AutoFOM-Maske der westfälischen Westfleisch umgestellt, die man bereits als Einheitsmaske bezeichnet. Dies sind konkret: In Niedersachsen die Vion und D&S und in Nordrhein-Westfalen die Firma Tönnies im westfälischen Rheda-Wiedenbrück. Doch damit nicht genug: Zeitgleich zur Maskenumstellung haben mehrere Schlachter die Wahlmöglichkeit zwischen AutoFOM- und FOM-Klassifizierung gestrichen. Oder die Schlachthöfe fordern Schinkengewichte von mindestens 18 kg, wenn nach FOM abgerechnet werden soll. Doch um das zu erreichen, müssen selbst durchschnittlich bemuskelte Tiere mindestens 97 kg Schlachtgewicht auf die Waage bringen. Norden besonders betroffen Diese Kombination aus AutoFOM und FOM ist im Grunde keine Vermarktungsalternative mehr. Letztlich hat sie für viele Partien den gleichen Effekt wie die Streichung der FOM-Abrechnung. Betroffen sind der niedersächsische Tönnies-Standort in Sögel sowie die Firma Barfuß in Oer-Erkenschwick. Ausgenommen sind hier nur die vertraglich gebundenen Mäster. Heute bezahlen in Niedersachsen nur noch vier mittelgroße Schlachtunternehmen nach FOM. In Ost- und Süddeutschland bleibt es vorerst bei der FOM-Abrechnung. Das hat teils mit den Vermarktungsstrukturen zu tun. Ein weiterer Grund ist, dass an den eher mittelgroßen bis kleineren Standorten keine AutoFOM-Geräte stehen. Quasi über Nacht sind etwas schwerere und fleischreichere Tiere gefragt. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf das Verkaufsmanagement. Auch die züchterische Ausrichtung steht zur Diskussion.