Deutsche Schweinehalter unterstützen das QS-Prüfzeichen

Um den Verbrauchern im Ladenregal eine bessere Unterscheidung von Biopro-dukten und konventionellen Erzeugnissen zu ermöglichen, hatte Ministerin Künast zu Be-ginn ihrer Amtszeit die Einfüh-rung von zwei Labeln ange-kündigt. Aus dieser Absichtser-klärung ist im letzten Jahr ein staatliches Bio-Siegel her-vorgegangen, sozusagen als Dachmarke zusätzlich zu den bereits bestehenden programmspezifi-schen Markenzeichen. Für den kommerziellen Sektor ist es der Wirtschaft in kürzester Zeit gelungen, alle Stufen der Produktionskette in ein gemeinsames Projekt einzubinden. Der Startschuss für das neu geschaffene QS-Prüfzeichen ist bereits im Oktober letzten Jahres anlässlich der Lebensmittelmesse ANUGA gefallen. Die QS-Qualität und Sicherheit GmbH ist gegründet worden. Gesellschafter sind die Dachverbände der beteiligten Wirtschaftskreise, also der Futtermittelindustrie, der Landwirtschaft, der Schlachtung, der Verarbeitung und des Lebensmittelhandels. Hinzu kommt die CMA als sechster Gesellschafter. Zur Abstimmung eines Kriterienkatalo-ges und zur Koordinierung aller Maßnah-men ist ein Fachbeirat gebildet worden. Außerdem sind ein beratendes Kurato-rium und ein so genannter Sanktionsbei-rat vorgesehen. Die CMA übernimmt die Zeichenvergabe sowie die gesamte Infor-mations-, Schulungs- und Öffentlich-keitsarbeit. Die Umsetzung des Programms erfolgt in Zusammenarbeit mit vertraglich ge-bundenen Partnern (Systemnehmern) in den Regionen. Hierfür kommt letztlich je-de Organisation oder Person in Betracht, die in der Lage ist, die Einhaltung der QS-Kriterien für ihren Bereich zu gewährleis-ten. Wegen der Vielzahl von Betrieben wird es im landwirtschaftlichen Bereich darauf hinauslaufen, dass übergeordnete Organisationen als Systemnehmer auftre-ten, z. B. Erzeugergemeinschaften, Kon-trollverbände oder speziell gegründete Organisationen. Auch Schlachtbetriebe und die verschiedenen Unternehmen der nachgelagerten Stufe werden sich als QS-Vertragspartner zur Einhaltung der Prüf-kriterien verpflichten müssen. Um langfristig Vertrauen gewinnen zu können, müssen die Beteiligten auf allen Stufen bereit sein, sich selbst zu kontrollieren und kontrollieren zu las-sen. Wer die Anforderungen an eine definierte Basisqualität erfüllt, ist berechtigt, die Ver-kaufsprodukte mit dem QS-Prüfzeichen zu versehen, ver-gleichbar mit der TÜV-Plakette oder dem Sicherheitssiegel auf Elektroartikeln. Niemand wird gehindert, einen höheren Stan-dard einzubringen und mit ei-ner eigenen, speziellen Quali-tätsmarke zu bewerben. Natürlich wird es in der Startphase vie-le Fragen und Probleme geben, die sich jetzt im Detail noch nicht absehen lassen und zu gegebener Zeit gelöst werden müssen. Das darf uns jedoch nicht daran hindern, anzufangen und das Programm aktiv zu unterstützen. Letztlich werden nur Dinge gefordert, die gesetzlicher Standard sind oder es in absehbarer Zeit werden. Die Eigenkontrollen werden auf dem Betrieb ein nützliches Instrument sein und in der Regel keine zusätzlichen Kos-ten verursachen. Die neutrale Fremdkon-trolle wird den Einzelbetrieb maximal einmal jährlich vermutlich seltener erfassen. Da es sich in erster Linie um ei-ne Dokumentenkontrolle handelt, werden die Kosten umso geringer ausfallen, je besser die Aufzeichnungen auf dem Be-trieb geführt werden. Erzeugerringe sowie die privat organisierte Beratung sollten die Betriebe hierbei unterstützen. Z war wäre es für das Image der Schwei-nefleischerzeugung wünschenswert, sehr bald einen hohen Anteil der deut-schen Ware mit dem Prüfzeichen ver-markten zu können. Bei nüchterner Ein-schätzung dürfte es allerdings schon als Erfolg zu werten sein, wenn in den nächs-ten Jahren ein Anteil von mehr als 50 % erreicht werden kann. Es wird also zwangsläufig eine Differenzierung am Markt entstehen. Wenn alle Beteiligten zu ihrem Wort stehen, dürfte es für Produk-te ohne das QS-Zeichen nach Ablauf ei-ner Übergangszeit keine Nachfrage mehr geben. Wie wichtig es ist, jederzeit schnell Prozessabläufe rekonstruieren zu können, zeigen die jüngsten Ereignisse um die Fischmehlbelastung. Wer das QS-Prüfzei-chenprogramm jetzt nicht als Chance er-kennt und aktiv unterstützt, wird sich bei nächster Gelegenheit vorwerfen lassen müssen, nichts dazugelernt zu haben. Deutsche Schweinehalter unterstützen das QS-Prüfzeichen Helmut Ehlen, Landwirt und ZDS-Vorsitzender - Ehlen, Helmut -

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