Das abgelaufene Wirtschaftsjahr 2007/2008 hatte es in sich, wobei die spektakulären Bewegungen eindeutig auf der Kostenseite angesiedelt waren. Lagen die Preise für Futtergetreide direkt nach der Ernte 2007 bei etwa 16 Q je dt, stiegen diese im Frühjahr 2008 auf bis zu 25 Q je dt an. Gleichzeitig zogen die Preise für Energie und andere Betriebsmittel an. Dies führte dazu, dass die Ferkelerzeuger einen Anstieg der Direkten Kosten um knapp 25 % hinnehmen mussten. Bei einem Ferkelerlös von lediglich im Schnitt 1,60 Q je kg sanken die Direktkostenfreien Leistungen (DKfL) regional unterschiedlich auf ein Niveau von 60 bis 200 Q je Sau und Jahr (siehe Übersicht 1). Im vorletzten Wirtschaftsjahr waren es noch durchschnittlich 490 Q DKfL pro Sau und Jahr. Das entspricht einem Rückgang von 70 %! Selbstverständlich hatten auch die Mäster mit den hohen Futterkosten zu kämpfen. Allerdings profi tierten sie von den angebotsbedingt niedrigen Ferkelkosten und erreichten somit eine Direktkostenfreie Leistung von 23 Q je 100 kg Zuwachs (siehe Übersicht 2). Insgesamt blieb die Mast nur 0,70 Q unter dem Ergebnis aus dem Vorjahreszeitraum (23,70 Q DKfL je 100 kg Zuwachs). Deutliche Leistungssteigerungen Während im letzten Wirtschaftsjahr ökonomisch insbesondere die Ferkelerzeuger katastrophal abschnitten, waren die biologischen Leistungen zufriedenstellend. In der Ferkelproduktion stieg die Anzahl abgesetzter Ferkel innerhalb eines Jahres um ein Ferkel auf 23,2 pro Sau und Jahr. Das übersteigt den üblichen züchterischen Fortschritt von rund 0,5 Ferkel pro Jahr deutlich. Das heißt, dass dieses Ergebnis auch auf Verbesserungen z. B. im Hygiene- und Fruchtbarkeitsmanagement zurückzuführen ist. Zudem wird berichtet, dass die Tiergesundheit in den Sauenbeständen weiter stabilisiert werden konnte. Erfreulich: Trotz der deutlich größeren Würfe haben sich die Verluste im Vergleich zum Vorjahr nicht verschlechtert. Sie liegen im Mittel bei 14,5 %. In der Mast fallen im Mittel der ausgewerteten Betriebe im Vergleich zum Vorjahr die um 15 g höheren Zunahmen auf. Aber auch die Mastverluste sind um 0,5 % gesunken. Hochgerechnet auf die von den ausgewerteten Betrieben gehaltenen Schweinen sind das 27 000 Tiere, die zusätzlich verkauft werden können. Die Ringberater gehen davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird. Zumal die jetzt eingeführte Circoimpfung die Tiergesundheit weiter stabilisiert. Ausblick Unabhängig von diesen Erfolgen haben die Ferkelerzeuger auch zukünftig mit einem starken Exportdruck aus Dänemark und den Niederlanden zu kämpfen. Bei den Futterkosten ist eine Entlastung von verschiedenen Faktoren abhängig, z.B. wie die Ernten weltweit ausfallen. Eine Prognose ist also schwierig. Der Ausgleich der Kostenlast durch eine Anhebung der Verbraucher-Abgabepreise ist bislang am Widerstand des Lebensmitteleinzelhandels, speziell der großen Discounter, gescheitert. Vor diesem Hintergrund ist es wichtiger denn je, die deutschen Schweinehalter zu un - terstützen, alle nutzbaren Reserven zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit zu mobilisieren. Dieses ist u.a. die Aufgabe der Erzeugerringe und anderer Mitgliedsorganisationen im ZDS.