Beim Erzeugerring Westfalen e.G. (ERW) arbeiten etwa 15 % der aktiven Mitglieder als Kombibetrieb. Eine Auswertung der Jahresabschlüsse 2002/03 der ersten 20 Kombibetriebe zeigt, dass sich die Mast eigener Ferkel lohnt. Folgende Kennzahlen dazu: -Der mittlere Sauenbestand liegt bei 112 Muttertieren, während Betriebe, die ausschließlich Ferkel produzieren, im Schnitt rund 140 Sauen halten. Die ausgewerteten Kombibetriebe vermarkteten im Schnitt 2 088 Mastschweine im Jahr. Die Leistungen im Bereich der Ferkelproduktion lassen zwar teils noch Wünsche offen. So klagen einige Betriebsleiter über zu hohe Ferkelverluste vor und nach dem Absetzen. Die Anzahl verkaufsfähiger Ferkel je Sauen und Jahr lag im Schnitt bei 19,6, während viele auf Ferkelproduktion spezialisierte Betriebe über 20 verkaufsfähige Ferkel erreichen. Hier sind also noch Leistungsreserven zu mobilisieren. Auf der anderen Seite erzielten die Kombibetriebe mit im Schnitt 747 g täglichen Zunahmen sowie 56,5 % Muskel-fleischanteil überdurchschnittliche Leistungen in der Mast. Hier kommen die Vorteile des geschlossenen Systems mit z. B. gezielter Eberauswahl sowie abgestimmten Impf- und Fütte-rungsstrategien zum Tragen. Trotz der Leistungsreserven speziell im Sauenbereich erzielen viele Schweinehalter im geschlossenen System überdurchschnittliche ökonomische Ergebnisse, so dass sie sich bestätigt fühlen und an dieser Betriebsform festhalten wollen. Doch oft stoßen sie spätestens dann an Grenzen, wenn der Betrieb weiterentwickelt und die Tierzahlen aufgestockt werden sollen. Deshalb wird zunehmend auch die Alternative zum geschlossenen System verfolgt, bei dem eine enge Zusammenarbeit mit einem Partnerbetrieb in der Region erfolgt: Dabei übernimmt der eine die Ferkelproduktion und der andere mästet die Ferkelgruppen im abteilweisen Rein-Raus-Verfahren. Eine solche Partnerschaft ermöglicht den aufstockungswilligen Betrieben, sich zu spezialisieren sowie die Leistungen zu verbessern und gleichzeitig weiterhin die Vorteile des geschlossenen Systems wahrzunehmen.