Die Erzeugerringe im ZDS geben einen Überblick zum Leistungsstand der deutschen Schweineproduktion. Die Erzeugerringe haben in den letzten Wochen die Abschlüsse zum Wirtschaftsjahr 2008/09 vorgelegt. In die Online-Datenbank der Beratungsorganisationen sind inzwischen aktuelle Datensätze aus 2 244 Mast- und 834 Ferkelerzeugerbetrieben eingepflegt worden. Über die gemeinsame Erzeugerringdatenbank können so 144 282 Sauen und 5,5 Mio. Schlachtschweine ausgewertet werden. Zusätzlich wurden Mittelwertergebnisse anderer Erzeugerringe per Fragebogen abgefragt. Die Übersichten 1 und 2 geben einen Überblick, welche Mast- und Aufzuchtleistungen in den einzelnen Regionen realisiert wurden. Bei einem Vergleich der aktuellen Ergebnisse mit denen aus dem Vorjahreszeitraum fällt Folgendes auf: Die Betriebe sind größer geworden, in der Ferkelproduktion im Mittel um zehn Sauen und in der Schweinemast um 200 verkaufte Schweine je Betrieb. Die Anzahl der ausgewerteten Ferkelerzeugerbetriebe sank in einigen Regionen, während die Anzahl der ausgewerteten Mastschweinebetriebe leicht zunahm. In der Ferkelerzeugung konnte im Mittel aller Betriebe fast ein Ferkel pro Sau und Jahr mehr abgesetzt werden – bei gleichbleibendem Verlust-niveau und leicht verbesserter Wurffolge. Die Masttageszunahmen stiegen um 20 g. Gleichzeitig konnten die Futterverwertung verbessert und die Verluste deutlich gesenkt werden. Leichte Erholung Die Leistungssteigerungen und sinkende Futterkosten haben zu einer Direktkostenfreien Leistung (DkfL) geführt, die etwas über dem Zehnjahresmittel lag. Im Vergleich zum Vorjahr erholten sich die DkfL in der Ferkelerzeugung mit 577 € je ausgewerter Sau deutlich, da der mittlere Fer-kelpreis mit 64 € (brutto) auf einem erfreulichen Niveau lag. Auch in der Schweinemast erholten sich die Erlöse leicht. Die sinkenden Futterkosten schlugen aufgrund der höheren Ferkelkosten nicht so deutlich auf die DkfL durch. Dennoch: Die DkfL stieg um rund 3 € je 100 kg Zuwachs. Das heißt: Nach fast zwei-jähriger defizitärer Erzeugung und hohem Eigenkapitalverbrauch ging es für die spezialisierten Veredlungsbetriebe wieder bergauf. Das Ziel der Kostendeckung wurde jedoch in fast allen Regionen im Mittel aller ausgewerteten Betriebe knapp verfehlt. Die Ferkelerzeugung verließ die Verlustzone; das Unternehmensergebnis kompensiert aber nicht die Einbrüche der letzten Jahre. Neben den Jahresvergleichen und dem Aufzeigen von Trends bietet die Online-Datenbank umfangreiche Auswertungsmöglichkeiten. Ein Beispiel sind Betriebsergebnisse in Abhängigkeit von der Bestandsgröße. Datenbank nutzen Ergebnis: Betriebe mit mehr als 300 Sauen erreichten eine fast 200 € höhere DkfL je Sau als Betriebe mit weniger als 100 Sauen. Denn neben den teils höheren Aufzuchtleistungen wiesen diese Betriebe günstigere Futterkosten und bessere Ferkelerlöse auf. In der Mast ist dieser Trend nicht so deutlich. Hier erziel-ten die Betriebe mit weniger als 500 verkauften Mastschweinen die höchste DKfL (26,41 €/100 kg Zuwachs), während Betriebe mit mehr als 2 000 verkauften Tieren bei ca. 25 € lagen. Erst Betriebe mit mehr als 5 000 verkauften Schweinen pro Jahr erreichten wieder DkfL von gut 26 €/100 kg Zuwachs. Allerdings ist hier zu berücksichtigen, dass unterschiedliche Vermarktungs- und Einkaufsbedingungen in den Regionen zu Verzerrungen führen können. Bleibt festzuhalten: Die gemeinsame Datenbank der Erzeugerringe ist ein zusätzliches Beratungsinstrument zur betrieblichen Schwachstellenanalyse. Wobei die Ergebnisse immer vom qualifizierten Ringberater einzuordnen sind. Gerade kleinere Beratungsorganisationen haben jetzt die Möglichkeit, Betriebsvergleiche innerhalb bestimmter Betriebskonstellationen durchzuführen, die auf re-gionaler Ebene wegen der ein-geschränkten Anzahl Betriebe kaum möglich sind. Deshalb soll die Online-Datenbank weiterentwickelt werden, um neue Anforderungen interessierter Organisationen erfüllen und die Datenqualität weiter verbessern zu können. Das Ziel ist eine Vorstellung der neuen Datenbank im April 2010.