Deutsche Sauenhalter freuen sich über weiter steigende Ferkelzahlen. In der Mast werden höhere Tageszunahmen erreicht. Die Zahlen der Erzeugerringe aus dem Wirtschaftsjahr 2009/10 liegen nun vor. Während im vergangenen Jahr ins-gesamt 2 260 Ferkelerzeugerbetriebe mit rund 431 000 Sauen analysiert wurden, konnten im aktuellen Auswertungsjahr noch 1 928 Betriebe mit 406 000 Sauen ausgewertet werden. Der Strukturwandel macht sich hier deutlich bemerkbar. Im Vergleich zum Vorjahr sind die biologischen Leistungen weiter gestiegen, teilweise um 1 Ferkel pro Sau und Jahr. Dies ist durch den genetischen Fortschritt zu erklären. Die Ferkelverluste sind stabil geblieben, die Wurffolge hat sich sogar leicht verbessert. Nun zur Wirtschaftlichkeit: Die im Vergleich zum Vorjahr gesunkenen Ferkelerlöse wurden von den deutlich gefallenen Futterkosten nicht vollständig aufgefangen. Zwar sanken die direkt mit der Ferkelproduktion verbunden Kosten gegenüber dem Vorjahr um immerhin rund 50 €. Die Direktkosten freien Leistungen (DKfL) lagen aufgrund der schlechten Ferkelerlöse jedoch nur bei 545 € je Sau und Jahr. Das waren rund 35 € weniger als im Vorjahr. Die Ergebnisse aus den einzelnen Regionen sind in Übersicht 1 auf Seite 62 aufgeführt. Auf vielen Betrieben reichte das Geld nicht, um Ställe zu renovieren oder die Bestände weiter aufzustocken. So bleibt nur die Alternative, durch Qualität am Markt zu überzeugen oder die Ferkel selbst zu mästen. Zur Absicherung der Produktion ist es zweckmäßig, sich feste Abnehmer zu suchen, um nicht völlig den Risiken des Marktes ausgesetzt zu sein. In einer Direktbeziehung kann zudem die Produktion optimal aufeinander abgestimmt werden. Mast: Stabile Leistungen Auch in der Mast ist gegenüber dem Vorjahr eine Leistungssteigerung bei den Merkmalen „tägliche Zunahme“ und „Futteraufwand“ zu beobachten. Hochgerechnet auf die kontrollierten Mastschweine bedeutet eine Steigerung der täglichen Zunahme um 15 bis 25 g eine um fast drei Tage reduzierte Mast-dauer bei sinkendem Futteraufwand. Insgesamt wurden 10 Mio. Tiere aus-gewertet. Zwar sank die Anzahl der Mastbetriebe von 4 375 auf 4 265. Die Anzahl der ausgewerteten Mastschweine stieg dagegen nochmals. Das heißt, dass immer mehr Schweine je Betrieb abgeliefert werden. Besonders erfreulich ist, dass die Tierverluste deutlich reduziert werden konnten. Doch trotz besserer Leistungen sowie niedrigerer Ferkel- und Futterkosten konnte das Vorjahresergebnis nicht erreicht werden. Mit 22 € DKfL je 100 kg Zuwachs wurden die ökonomischen Leistungen aus 2008/09 um fast 3 € verfehlt (siehe Übersicht 2). Eine Reihe von Ringen ist inzwischen der gemeinsam auswertenden Erzeugerringdatenbank angeschlossen. Deren Mitgliedsbetrieben wird es künftig möglich sein, eine Betriebsauswertung auch auf Nettobasis durchzuführen bzw. eine Betriebsauswahl über mehrere Schlüsselzahlen gleichzeitig vorzunehmen, um dem Betrieb eine passende Vergleichsgruppe gegenüberzustellen. Das erleichtert dem Berater die Arbeit vor Ort. Schulz, ZDS