Ferkel in Gesundlage produzieren

In isolierter Lage direkt an der polnischen Grenze produziert Winfried Kläne-Menke Jungsauen und Mastferkelgruppen für Kundenbetriebe aus Westdeutschland. Dabei setzt er auf französische Sauengenetik.Für unsere Jungsauenproduktion haben wir einen neuen Standort gesucht und sind schließlich im Oderbruch an der polnischen Grenze fündig geworden“, erklärt Winfried Kläne-Menke. Der 44-jährige Unternehmer aus Cloppenburg konnte 2006 eine bestehende Anlage in Altwriezen, Brandenburg, erwerben. Die Altanlage wurde komplett saniert. Auf dem 6 ha großen Areal direkt an der alten Oder befinden sich heute ein großer Sauenstall und mehrere Ferkelaufzuchtställe. Die 1 100er-Sauenherde wurde 2008 neu aufgebaut und wird zurzeit im Drei-Wochenrhythmus geführt. Fünf Mitarbeiter und ein Auszubildender kümmern sich um die Tiere. „Wir setzen auf Qualität und fahren deshalb personell die Anlage nicht so eng“, so der Unternehmer. Gesundlage im Oderbruch Winfried Kläne-Menke betreibt in Westdeutschland bereits drei größere Sauenanlagen und produziert Ferkel bzw. Jungsauen (AB-Hybriden) für den dortigen Markt. „Ein Argument, im Osten zu investieren, waren die Fördermöglichkeiten und die vergleichsweise niedrigen Produktionskosten, da die Gülle kostenneutral abzusetzen und das Lohnniveau im Osten etwas niedriger ist als im Westen“, begründet der Sauenhalter seine Entscheidung. Ein weiteres Ziel war, die Jungsauenproduktion ein Stückweit aus der schweinedichten Region Weser-Ems in eine schweineärmere Region zu verlagern. Der Standort in Altwriezen erwies sich hierfür als ideal. Der nächste Sauenbetrieb liegt ca. 8 km vom Standort entfernt, und ein Betrieb mit hohem Gesundheitsstatus betreibt in etwa 4 km Entfernung eine Ferkelaufzucht. Ansonsten gibt es keine Schweine am Standort Altwriezen. Sauen und Ferkel-aufzucht getrennt Neben der Gesundheitslage wurde bei der Planung darauf geachtet, dass eine optimale innerbetriebliche Hygiene eingehalten werden kann. Wer den Sauen-stall betritt, gelangt zunächst zu den zwei Abferkelabteilen mit je 150 Plätzen. Dann schließen sich das Deckzentrum und der Wartebereich an. Am Ende des Zentralganges befindet sich der Jungsauen-Eingliederungsstall bzw. eine Quarantäne-Einheit für die Jungsauen. Die Ferkelställe liegen etwa 50 m vom Hauptstall entfernt und sind über einen Verbindungsgang zu erreichen. „Uns war wichtig, dass die Sauenhaltung und die Ferkelaufzucht räumlich getrennt werden. Zudem arbeiten wir im Sauenstall von jung nach alt, was zusätz-liche Sicherheit bringt“, betont der Betreiber. Sauenanlage ist ausbaufähig Neben den hygienischen Gesichtspunkten war auch die Erweiterbarkeit der Anlage ein weiteres, wichtiges Anliegen bei der Planung. So ließe sich die Herde um weitere 500 Sauen aufstocken. Dazu müsste lediglich vom Drei- auf den Zwei-Wochenrhythmus umgestellt und die Säugezeit von vier auf drei Wochen verkürzt werden. Die Größe der Sauengruppe bliebe mit 150 Tieren gleich. „Dieser Schritt steht zwar noch nicht an, aber wir halten uns die Option offen“, erklärt der Unternehmer. Während die Anzahl Abferkelplätze selbst bei einer Aufsto­ckung um 500 Sauen noch ausreicht, müssten im Wartebereich bei einer Erweiterung auf jeden Fall zusätzliche Plätze geschaffen werden. Raum dafür ist vorhanden. Auch müssten die für die Ferkelaufzucht vorgese-henen ­Einheiten vergrößert werden, so dass jeweils eine Altersgruppe à 1 700 bis 1...