Scharfe Selektion bringt gleichmäßige Jungsauen

Der Vermehrungsbetrieb Öhmann setzt seit fünf Jahren die Muskeldickenmessung bei Reinzuchttieren ein. Das bringt gleichmäßigere Jungsauen und Mastschweine. Wir wollen gute Jungsauen und zufriedene Kunden“, erklärt Doris Öhmann (30) aus Wettringen im Münsterland unmissverständlich. Das war schon vor mehr als dreißig Jahren das Motto, als ihr Vater in die Schweinezucht einstieg. „Wir sind überzeugt, dass sich langfristig nur Qualität durchsetzt, daran müssen wir täglich arbeiten“, pflichtet Ludger Öhmann (56) bei. Auf dem Zuchtbetrieb Öhmann mit insgesamt ca. 500 Stammsauen arbeiten zwei Betriebsleiterfamilien Hand in Hand. Ludger und Ehefrau Elfriede Öhmann haben ebenso ihren Arbeitsbereich wie Tochter Doris und dessen Ehemann Matthias Öhmann. „Jeder muss den anderen vertreten können“, lautet das Motto der Familie. Zudem packen noch zwei Mitarbeiter mit an. Die Herde wird im Wochenrhythmus geführt. Jeden Donnerstag und Freitag ferkeln rund 25 Sauen ab. Im Schnitt werden 12,6 leb. Ferkel je Wurf (Reinzucht) geboren. Die weiblichen Nachkommen werden als Zuchttiere aufgezogen. Da die Börge gute Zunahmen erreichen, sind nahezu drei Mastdurchgänge möglich. Für Aufzucht und Mast stehen insgesamt 4 200 Plätze zur Verfügung. Der Betrieb arbeitet als Franchise-Nehmer und ist dem Unternehmen Topigs angeschlossen. Der Zuchtfortschritt wird über die Eberseite sichergestellt, d. h. der Zuchtbetrieb remontiert selbst. „Unser Ziel ist, über eine gezielte Auswahl der KB-Eber sowie sorgfältige Selektion der Reinzuchttiere möglichst einheitliches Tiermaterial bereitzustellen“, so die Züchterfamilie. Auch der Kundenkontakt ist in der gewählten Konstellation sehr intensiv. Schließlich werden in Eigenregie die Verkaufsgruppen zusammengestellt und transportiert. Auch die Abrechnung der Jungsauen erledigt die Famile Öhmann selbst. Die Kundenakquise und -betreuung wird jedoch über die Außendienstler des Zuchtunternehmens abgedeckt. Seit einigen Jahren werden die Jung-sauen vom Betrieb Öhmann selbst selektiert. Diese Arbeit wird montags erledigt. „Wir prüfen die Fundamente und Zitzen. Anschließend werden die Tiere identifiziert und gewogen. Rund 70 % der Jungsauen bekommen eine Ohrmarke mit fortlaufender Nummer. Das heißt, dass diese Tiere zuchttauglich sind“, erklärt Doris Öhmann. Nach der Selektion werden die Daten an die Geschäftsstelle des Zuchtunternehmens weitergeleitet. Etwa 30 % der weiblichen Tiere gehen anschließend in die Mast. Der Vermehrungsbetrieb stellt die Verkaufsgruppen selbst zusammen. Auch den Transport der Zuchttiere zu den Kundenbetrieben übernimmt die Züchterfamilie selbst. „Beim Abladen der Tiere bleibt genügend Zeit, sich kurz auszutauschen. So bekommen wir mit, was die Kundenbetriebe wünschen und...