„Wir sparen 7 € Futter pro Tier“

Durch ein ausgefeiltes Management hat Herbert Hofmann die Futterverwertung in der Mast auf 1 : 2,55 getrimmt. Wer die Futterverwertung verbessern will, muss an vielen Schrauben drehen und ständig nachjustieren“, betont Herbert Hofmann. Der Landwirt bewirtschaftet im bayerischen Schlüsselfeld im Steigerwald einen Betrieb mit 650 Mastplätzen und 120 ha Ackerbau. Den Maststall mit Futterlager und Mischtechnik hat der Mäster vor gut zehn Jahren neu gebaut. Alle Schweine werden an einen Metzger in der Region vermarktet. Trotz des relativ kleinen Bestandes ist Hofmann ein Mastprofi. Neben den hohen Tageszunahmen von 835 g besticht der Betrieb durch die sehr gute Futterverwertung von 1 : 2,55. Hiermit liegt er satte 0,3 Punkte besser als der Schnitt der Mäster. Das bringt gerade bei hohen Futterkosten enorme Einsparungen. „Da wir die die Futtermengen und Tiergewichte im Betrieb exakt erfassen, wissen wir, dass die Zahlen stimmen“, erklärt Rüdiger Wintersperger, Teamleiter im Fleischerzeugerring Oberfranken. Fakt ist: Der Betrieb hat sich die hervorragende Futterverwertung hart erarbeitet. So achtet Hofmann im gesamten Produktionsablauf penibel darauf, dass die Tiere die im Futter enthaltenen Nährstoffe optimal verwerten können. Das Konzept setzt bereits beim hofeigenen Getreide an. So werden der Weizen sowie die Triticale und Gerste nur bei trockenen Bedingungen geerntet. Um das Getreide nachtrocknen und kühlen zu können, sind die Silos mit einer Belüftung ausgestattet. Über einen Mess-Stab kontrolliert der Landwirt die Temperatur in den Getreidesilos. „Wird das Getreide zu warm, gehen schon im Lager Nährstoffe verloren und die Schmackhaftigkeit leidet“, erklärt der Praktiker. Für besonders wichtig hält der Mäster zudem, dass er das Futter täglich frisch schrotet und mischt. Die Lagerung der rund 1 Tonne umfassenden Tagesration für die Vor- und Endmast erfolgt dann in Trevirasilos. Außensilos sind für den Betrieb aufgrund der Kondenswasser- und Schimmelbildung tabu. „Die Frische und Schmackhaftigkeit sind der Schlüssel für die gute Futteraufnahme und -verwertung“, betont Ringberater Gehard Neupert, der den Betrieb vor Ort betreut. Neben der Schmackhaftigkeit achtet der Mäster darauf, dass die Tiere hochwertiges Futter erhalten. So weisen die Vormast- und Endmastration mit 13 MJ ME eine hohe Energiedichte auf. Zudem liegt die Aminosäurenausstattung rund 10% über der Standard-Empfehlung. Als Stellschraube dient dabei der Lysingehalt je MJ ME. Die Gehalte der weiteren Aminosäuren sind entsprechend angehoben. Die optimale Eiweißausstattung des Futters sorgt dafür, dass die Tiere zügig wachsen, wobei der Fokus auf der Fleischbildung liegt. Gleichzeitig wird wenig Fett angesetzt. Das ist die Basis für eine gute Futterverwertung. Um zu prüfen, ob die Hofmischung die hochgesteckten Ziele tatsächlich erreicht, lässt Hofmann die Rationen zweimal jährlich im Labor untersuchen. Zudem schickt er zweimal im Jahr das HP-Sojaschrot sowie nach der Ernte das hof-eigene Getreide ins Labor. „Besonders beim Rohprotein treten im Getreide hohe Schwankungen auf. Um die Tiere optimal zu versorgen, muss ich genau wissen, was aktuell in den Komponenten steckt“, betont der Landwirt. Ihm kommt dabei zugute, dass er das Futter über das Landeskuratorium für tierische Veredelung (LKV) für 30 € je Probe recht günstig untersuchen kann. Der Praktiker lässt daher auch mehrmals im Jahr eine Siebanalyse anfertigen. Zudem beurteilt er die...