Güllebehälter: Worauf Sie beim Bau achten sollten

Der Bau eines Güllesilos will gut überlegt sein. Die Behälter müssen lange halten, die Gülle soll einfach aufzurühren und zu entnehmen sein. Zudem sollte eine Abdeckung jederzeit nachzurüsten sein.Der Düngewert der Gülle ist in den letzten zwei Jahren deutlich gestiegen. Dabei wird es immer lukrativer, den Flüssigmist erst im Frühjahr auszubringen, wenn die Pflanzen die Nährstoffe während der Vegetationsperiode benötigen. Um die Lagerung bis ins Frühjahr hinein zu ermöglichen, ist der Bau von Güllehochbehältern nötig. Unter dem Stall werden dann in der Regel nur noch flache Kanäle eingezogen, und die Gülle wird regelmäßig aus dem Stall in den Behälter umgepumpt. Mehrmonatige Lagerpflicht Wer über den Bau eines neuen Güllebehälters nachdenkt, muss zunächst dessen Größe bestimmen. Dabei sind mehrere Vorschriften zu beachten. Nach der so genannten Jauche-, Gülle-, Silagesickersaft-Anlagenverordnung (JGS-Anlagen-Verordnung), die zum Beispiel in NRW seit Anfang 2009 in Kraft ist, ist eine gesetzliche Mindestlagerdauer von sechs Monaten für jeden Betrieb Pflicht. Je nach Fruchtfolge und Bundesland können diese sechs Monate auf acht bis zehn Monate ausgedehnt werden. Wer in seinem Betrieb ausschließlich Mais anbaut, muss eine zehnmonatige Lagerdauer vorweisen, da die Gülle in dieser Kultur nur von Ende April bis Ende Juni sinnvoll ausgebracht werden kann. In Zusammenhang mit dem Güllebehälterbau ist übrigens zu beachten: Staatliche Zuschüsse werden nur noch dann gewährt, wenn die Lagerdauer mindestens sechs und maximal zwölf Monate dauert. Eine Aufstockung der Tierhaltung darf dabei nicht erfolgen! Neben den gesetzlichen Bestimmungen spielen die betrieblichen Gegebenheiten eine Rolle bei der Frage, wie groß der Behälter sein soll. Bei eigenbetrieb-licher Gülleverwertung und passender Fruchtfolge reicht häufig eine Lagerdauer von neun Monaten völlig aus, um eine vernünftige Gülleausbringung im nächsten Frühjahr zu ermöglichen. Für Betriebe, die Gülle abgeben müssen und dem abnehmenden Partner eine Frühjahrs-ausbringung zusichern wollen, kann allerdings eine zehnmonatige Lagerdauer der richtigere Weg sein. Behältergröße berechnen Gerechnet werden muss je Sauenplatz ohne Aufzuchtferkel mit 4 m³ Gülleanfall pro Jahr, für den Sauenplatz inklusive Ferkelaufzucht bis 28 kg sind es 6 m³ pro Jahr und in der Schweinemast werden 1,5 m³ pro Platz und Jahr angesetzt (siehe Übersicht 1). Zusätzlich ist in der Planung zu berücksichtigen, dass bei offenen Außenbehältern ein so genanntes Freibord von 20 cm vorgeschrieben ist. Der Freibord bezeichnet den Abstand zwischen der Gülleoberfläche und der Behälterkante. Auch muss die Jahresniederschlagsmenge anteilig berücksichtigt werden. Bei zum Beispiel 800 mm Niederschlag sind rund 40 cm zusätzlicher Lagerraum einzukalkulieren. Andere Abwässer, beispielsweise vom CCM-Silo oder den Hof-flächen, müssen zumindest in NRW ebenfalls bei der Lagerkapazitätsberechnung berücksichtigt werden – sofern sie in das Güllelager eingeleitet werden. Für belastete Niederschlagsgewässer gilt ebenfalls eine sechsmonatige...