So kommt der Alarm sicher an

Technische Störungen im Stall können dramatische Folgen haben. Damit die Alarmtechnik sicher funktioniert, sind einige Punkte zu beachten.

Michael Werning, SUS

Es ist das Horrorszenario eines jeden Schweinehalters: Ein elektrischer Defekt sorgt für einen Ausfall der Lüftung. In dem zwangsentlüfteten Maststall bricht sofort die Frischluftzufuhr zusammen. Schnell erreicht die Schadgaskonzentration in den Abteilen ein lebensbedrohliches Niveau. Der Landwirt selbst ist zwar vor Ort, bekommt aber von der Tragödie auf seinem weitläufigen Hof nichts mit. Denn die Alarmanlage schweigt. Am Ende kostet das 500 Mastschweinen das Leben.

Wer ist schuld?

Solche Katastrophen passieren insbesondere im Sommer, wenn die Temperaturen die 30°C-Marke knacken und im Notfall jede Minute zählt, um Schlimmeres zu verhindern. Gelingt dies wie im fiktiven Fallbeispiel nicht, sind die Folgen gravierend. Denn neben der psychischen Ausnahmesituation miterleben zu müssen, wie mehrere Hundert verendete Schweine abtransportiert werden, stellt sich schnell die Schuldfrage.

So ist nachzuweisen, dass die Alarmtechnik regelmäßig geprüft worden ist. Dies schreibt allein schon die Tierschutznutztierhaltungsverordnung vor. Ihr zufolge sind Lüftungs- und Versorgungseinrichtungen mindestens einmal täglich, Alarmanlagen und Notstromaggregate in technisch erforderlichen Abständen auf Funktion zu prüfen. Nimmt der Landwirt am QS-System oder der Initiative Tierwohl (ITW) teil, sind darüber hinaus noch privatrechtliche Vereinbarungen bzw. Verpflichtungen zu beachten.

Die gehen in der Regel deutlich tiefer ins Detail als der Gesetzestext. So ist ein wichtiger Bestandteil des jährlichen Stallklimachecks auf den ITW-Betrieben die Abfrage geeigneter Warnparameter im Alarmsystem und die Funktionsüberprüfung der akustischen bzw. optischen Alarmsignale.

Gleich wie bei QS ist auch das Vorhandensein einer Notstromversorgung sowie eines entsprechenden Notfallplanes Pflicht. Missstände in diesen...