Der Salmonellen-Druck im Flatdeck muss runter!

Werden bei zugekauften Ferkeln Salmonellen nachgewiesen, muss der Lieferbetrieb bei der Bekämpfung mitziehen. Eine verbesserte Hygiene und angepasste Fütterung wirken oft Wunder.Die Beratung Salmonellen-auffälliger Mastbetriebe ist fast schon zur Routine geworden. Jetzt melden sich zunehmend auch Sauenhalter. Dahinter steckt oft die Rückmeldung aus einem der belieferten Mastbetriebe. Meist handelt es sich um einen Mäster, der beim Salmonellen-Monitoring aufgefallen und aktuell in die Kategorie II oder III eingestuft ist. Dieser hat über entsprechende Untersuchungen herausgefunden, dass die Zukaufferkel bereits mit einer Salmonellen-Belastung geliefert wurden. Sicherlich gibt es eine Menge anderer Eintragsquellen für Salmonellen in einen Mastbestand. Wenn jedoch die Zoonose-Erreger im Kot der gerade eingestallten Ferkel nachgewiesen werden, muss die Ursachenforschung auch auf die Ferkelproduktion ausgedehnt werden. Wird der Lieferbetrieb mit einem solchen Ergebnis konfrontiert, ist dieser zunächst oft unsicher. Dass etwas getan werden muss, ist den meisten schon klar, denn der Druck von Seiten der Schlachthöfe auf die Mäster nimmt weiter zu. Die Schlachtung Salmonellen-verdächtiger Partien aus Kategorie-III-Betrieben erfordert für das Schlachtunternehmen eine aufwändige Logistikplanung. So ist vorgeschrieben, dass die Schlachtung der Kategorie-III-Schweine am Schlachttagsende mit anschließender Reinigung und Desinfektion erfolgt. Deshalb ist in der Regel die Anlieferung der Schweine nur an bestimmten Wochentagen möglich. Diese Einschränkung kann u. U. das Ausstallen verzögern. Zudem weigern sich einige kleinere Schlachthöfe, überhaupt Kategorie-III-Schweine abzunehmen, oder es müssen empfindliche Abschläge auf den Basispreis hingenommen werden. Aktueller Fall aus der Beratungspraxis Doch wo muss man ansetzen, wenn die Untersuchungen auch auf Salmonellen-Probleme im Ferkelerzeugerbetrieb hindeuten? Nützliche Hinweise, wo die Hebel gegebenenfalls anzusetzen sind, liefert ein aktueller Fall aus der Beratungspraxis. Sauenhalter Markus Franz (Name geändert) vermarktet Ferkel an drei Mäster in der Region. Innerhalb weniger Wochen rutschten alle drei Betriebe beim Salmonellen-Monitoring von Kategorie I in Kategorie II. Einer der Mastbetriebe landete wenig später sogar in der Kategorie III. Mit der Einstufung in Kategorie III bekam der Mäster ein amtliches Schreiben mit der verbindlichen Aufforderung, mit dem Hoftierarzt oder dem Schweinegesundheitsdienst das Geschehen im Betrieb zu untersuchen und Maßnahmen zu ergreifen. Daraufhin band der Mäster seinen Hoftierarzt ein, der im Rahmen der üblichen Untersuchungen auch Kotproben frisch angelieferter Ferkel sammelte und zur Untersuchung schickte. Das Ergebnis: In einer dieser Proben waren Salmonellen nachweisbar. Das heißt, dass die Ferkel mit einer Salmonellenbelastung in den Betrieb gekommen sind. Salmonellen trotz vorbildlicher Hygiene Sofort wurde Ferkelerzeuger Franz informiert, der sich wiederum bei seiner Hoftierärztin meldete und ihr das Problem...