Durch Fortschritte im Hygiene- und Impfmanagement konnten viele Schweinebetriebe ihren Antibiotika-Einsatz in den vergangenen Jahren schon deutlich zurückschrauben. Doch die Forderung bleibt bestehen: Der Antibiotika-Verbrauch muss weiter runter! Ein Problem: Bei zwei verschiedenen Erkrankungen zeigen die betroffenen Schweine in manchen Fällen die gleichen klinischen Symptome. Allerdings ist u. U. eine komplett unterschiedliche antibiotische Behandlung notwendig. Um hier sicherzugehen, kommt die Diagnostik ins Spiel. Anstatt nach der Methode „Versuch und Irrtum“ nacheinander verschiedene Behandlungen auszuprobieren, bis eine greift, sollte der Tierarzt in diesen Fällen direkt weiterführende Untersuchungen einleiten. Auch regelmäßige Monitoringuntersuchungen sind nützlich, um latente Infektionen im Bestand früh zu erkennen. Bei Infektionen der Atemwege sind in Abhängigkeit von der Erkrankung direkte und/oder indirekte Nachweismethoden möglich. Deshalb ist eine gute Kenntnis über den nachzuweisenden Erreger Voraussetzung für die Planung einer sinnvollen Beprobung. Beim indirekten Erregernachweis per Serologie ist je nach Erkrankung meist eine Doppelbeprobung im Abstand von drei bis vier Wochen notwendig, da im frühen Stadium der Krankheit noch keine Antikörper gebildet wurden. Leider scheuen viele Landwirte jedoch die Kosten weiterführender Untersuchungen, vor allem die Kosten der Sektion verendeter Tiere. Eine solche Untersuchung wird dann notwendig, wenn eine diagnostische Probenentnahme am lebenden Tier z. B. durch Lungenspülung oder Tonsillengeschabsel nicht zum Ziel führt. Dabei ist eine zielführende Diagnostik ihr Geld wert. Denn nur wenn bekannt ist, wann sich die Tiere mit welchem Erreger infizieren, können Gegenmaßnahmen ergriffen werden. So lässt sich verhindern, dass später aufgestallte Tiere erkranken. Der Lohn sind gesunde Bestände mit konstant besseren biologischen Leistungen. Lesen Sie im Folgenden drei Beispiele aus der Praxis. Landwirte scheuen Kosten -Dr. Torsten Pabst, Dülmen-Buldern- Bei Atemwegsproblemen sollte zunächst gezielt untersucht und erst dann Behandlungen oder Impfungen eingeleitet werden. Drei Praxisbeispiele.