Durch die Verbesserung der Hygiene hat Sauenhalter Frank Meier die Leptospirose-Problematik in seinem Bestand in den Griff bekommen.S auenhalter Frank Meier (Name geän-dert) traute seinen Augen nicht, als er vor einigen Monaten feststellen musste, dass mehrere Sauen verferkelt hatten. Bislang waren in Meiers Bestand keine Fruchtbarkeitsstörungen aufgetreten. Jetzt aber hatten mehr als ein Dutzend Sauen in-nerhalb von drei Monaten verferkelt. Der größte Teil der Sauen hatte zwei Wochen vor der Geburt die Ferkel abgesetzt sowie bei zwei termingerechten Würfen waren ausschließ-lich mumifizierte Ferkel geboren worden. Meier informierte umgehend seinen Hof-tierarzt und der schickte Blutproben zur Di-agnostik ein. Ergebnis: Bei mehreren Pro-ben wurden deutlich positive Antikörperti-ter gegen Leptospira pomona gefunden. Gleichzeitig konnten eine Brucelloseer-krankung, die Aujeszkysche Krankheit so-wie die Klassische Schweinepest ausge-schlossen werden. Direkt nachdem die Untersuchungsergeb-nisse vorlagen, startete Frank Meier mit der Behandlung der Tiere. Zunächst erhielten al-le Sauen des Betriebes auf Anraten des Tier-arztes 20 mg Oxytetracyclin pro kg Körper-gewicht. Die Therapie wurde zweimal im Ab-stand von jeweils fünf Tagen wiederholt. Nach der Behandlung traten dann keine Aborte mehr auf, erinnert sich der Landwirt. Ein halbes Jahr später bekamen dann aber einige Sauen kurz vor der Geburt plötzlich 40,5 °C Fieber. Eine Sau verferkel-te komplett und bei einer zweiten Sau wur-den ausschließlich frischtote Ferkel gebo-ren. Die vom Tierarzt sofort eingeleitete Se-rodiagnostik ergab einen Leptospira-po-monaTiter von 1 : 3200!Nach diesem erneuten Rückfall entschlos-sen sich Meier und sein Hoftierarzt umge-hend dazu, den gesamten Bestand erneut mit Oxytetracyclin zu behandeln. Futterbehälter abdichten! Gleichzeitig wurden Vorratssilos und Fut-terbehälter mäusedicht verschlossen. Das Schließen der Futterbehälter war nötig, da der Landwirt die Sauen zweimal täglich füt-tert und die Abendration direkt nach der morgendlichen Fütterung in die nach oben offenen Futterautomaten füllt. Zudem sperrte der Landwirt auf Anraten seines Tierarztes die Weide ab, auf der die Sauen während der Trächtigkeit laufen. Auf der Weide befindet sich zwar ein mas-siv gebauter Stall mit Tiefstreu und ange-gliedertem betonierten Fressplatz. Um den betonierten Fressplatz herum sind jedoch mehrere schlammige Suhlen angelegt wor-den, schildert Meier die Situation. Inzwischen lässt Frank Meier seine Sauen nur noch auf der betonierten Fläche laufen. Gleichzeitig geht er regelmäßig gegen Rat-ten und Mäuse vor. Bis heute hat er keinen neuen Leptospirosefall feststellen müssen. Er ist deshalb zuversichtlich, dass die Vor-sorgemaßnahmen auch in Zukunft greifen. - Arden, Marcus -