Kosten für Impfungen überwiegen

Die Erzeugerringe Baden-Württemberg haben die Gesundheitskosten analysiert. Dabei sind interessante Punkte aufgefallen. Seit Jahren haben die Sauenhalter mit steigenden Kosten für Tierarzt und Medikamente zu kämpfen. Nach Auswertungen der Erzeugerringe Baden-Württemberg ist dieser Kostenblock kontinuierlich von 76,65 € im Jahr 2005 auf heute 114,32 € pro Sau und Jahr gestiegen. Das ist eine Steigerung um fast 50 %! Schnell kann man zu dem Schluss kommen, wie letztlich auch häufig in den Medien zu hören ist, dass die Landwirte immer mehr Medikamente einsetzen, um immer schneller mehr Fleisch zu erzeugen. Stimmt diese Behauptung wirklich? Was steckt hinter den gestiegenen Kosten im Bereich der Tierhygiene? Im Rahmen eines Projektes der Erzeugerringe Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit der Firma Boehringer wurden anhand von Daten aus 15 Ferkelerzeugerbetrieben alle Tierarztrechnungen genau aufgeschlüsselt und analysiert. Die Rechnungen wurden in die Bereiche Impfung, Standardmaßnahme, Therapie, Biotechnik und Beratung aufgeteilt. Zusätzlich wurden die Kosten den Bereichen Sauen oder Ferkel zugeordnet. Ergebnis: Auf der Grundlage der Tierarztrechnungen in 15 Betrieben entfallen 61,7 % aller Kosten auf den Ferkelbereich und nur 36,5 % auf die Sauen (siehe Übersicht 1). Knapp 2 % der Kosten konnten nicht eindeutig zugeordnet werden. Nun zu der Aufteilung der Kosten in die einzelnen Kategorien: Bei der Diskussion um die Höhe der Tierarzt- und Medikamentenkosten je Sau ist zu bedenken, dass mit zunehmender Ferkelzahl auch die Impf- und die Standardkosten steigen. Dabei wird sich das Verhältnis der aufgewendeten Kosten weiter zur Ferkelseite hin verlagern. Lagen die Wurfleistungen 2005 im Mittel noch bei 10,7 lebend geborenen Ferkeln, werden für das Jahr 2011 bereits 11,7 ausgewiesen. In gleichem Maße sind die abgesetzten Ferkel pro Wurf gestiegen, und zwar von 9,19 im Jahr 2005 auf durchschnittlich 10,06 im Jahr 2011. Schon diese Zahlen allein machen deutlich, dass die aufgewendeten Kosten pro Sau zwangsläufig...