Neue PRRS-Varianten bringen Gefahr

Auch mehr als 20 Jahre nach den ersten Ausbrüchen hat PRRS nicht an Aktualität verloren. Denn die enorme Anpassungs­fähigkeit des PRRS-Virus macht seine Bekämpfung schwierig. In den Beständen kursieren inzwischen mehrere genetische Typen, z. B. der US- und der EU-Stamm. Hinzu kommt eine Vielzahl von Subtypen des Erregers. Angesichts dieser Bandbreite kommen bei vielen Schweinehaltern und Tierärzten immer öfter Zweifel auf, ob die eingesetzten Impfstoffe überhaupt noch wirksam sind. Diese und andere Fragen aus der Praxis werden im Folgenden aufgegriffen. Ja, in den letzten Monaten sind neue Varianten des PRRS-Virus vom EU-Genotyp in Deutschland und Europa nachgewiesen worden. Diese sind in keinen direkten verwandtschaftlichen Zusammenhang mit den bisher beschriebenen PRRS-Isolaten zu bringen. In einigen Fällen ist es dabei auch zu teils schweren klinischen Ausbrüchen gekommen. Das ist schwer zu beantworten. Auf jeden Fall können in einem Bestand oder auch in einem Tier mehrere verschiedene PRRSV-Isolate, auch von unterschiedlichen Genotypen, gleichzeitig vorhanden sein. Ohne Impfschutz führt ein PRRSV-Eintrag zu einer deutlichen Klinik mit den bekannten Symptomen. In den letzten Ausbrüchen in Süddeutschland sind in einzelnen Betrieben Schäden von bis zu 170 € oder mehr je Sau aufgetreten. Auch die Dauer der klinischen Problematik war sehr unterschiedlich. In den USA liegen die Schätzungen bei 225 bis 250 € Verluste je Sau und Jahr. Trotz nachgewiesenem Eintrag einer aggressiveren PRRS-Variante konnte in den geimpften Betrieben zum Glück...