Salmonellen mit Strategie zurückdrängen

Trotz intensiver Bemühungen ist das Salmonellen-Problem in den Mastschweinebeständen nicht geringer geworden. Im Gegenteil: Seit gut zwei Jahren wird von einem spürbaren Anstieg der sogenannten Kategorie-3-Betriebe berichtet. Gleichzeitig fällt es den Problembetrieben immer schwerer, die höchste Risikoklasse schnell wieder zu verlassen. Die Ursachen hierfür sind bislang nicht geklärt. Fakt ist, dass bei Problemen gründlich analysiert werden muss, woher diese kommen, um letztlich die Hygiene zu verbessern. Dies ist umso wichtiger geworden, da die Kategorie- 3-Betriebe teils deutliche Nachteile bei der Vermarktung hinnehmen müssen. In einem 1 400er-Sauenbetrieb traten seit geraumer Zeit Salmonellen-Probleme auf, ohne dass Leistungseinbußen zu verzeichnen waren. Vor etwa einem Jahr kam es dann zu einem deutlichen Anstieg der positiven Salmonellen-Befunde. Dies führte zum Abrutschen der beiden angeschlossenen Mastanlagen in die Salmonellen-Kategorie 3. Als die positiven Befunde stetig zunahmen, bat der Betriebsleiter um Hilfe. Der Hoftierarzt kam zunächst seinen rechtlichen Verpflichtungen nach und zeigte den Umstand dem zuständigen Kreisveterinäramt an. Gleichzeitig verfasste er den nach Salmonellen-VO vorgeschriebenen Maßnahmenplan zur Bekämpfung des Problems. In einer solchen Situation muss schnell gehandelt werden. Oft wird der Zusatz von Futtersäuren zur Stabilisierung des Magen-Darm-Traktes empfohlen. Der Betrieb hatte bislang nur dem Wasser organische Säuren zugesetzt, Säuren im Futter sind bis heute nicht vorhanden. Der pH-Wert des Wassers wird regelmäßig geprüft. Der zu betreuende Tierarzt vertrat die Meinung, dass eine Wasseransäuerung allein keine Entspannung des Problems bewirken kann. Zudem kann sich bei niedrigen pH-Werten schnell eine Resistenz bei den Salmonellen einstellen. Diese sogenannte Acid Tolerance Responce, kurz ATR, wird auch in der Fachliteratur beschrieben. Vielmehr sollte eine stringente Bekämpfungsstrategie entwickelt werden. Voraussetzung hierfür ist das Wissen, wo und wann ein Salmonellen-Eintrag und -Anstieg innerhalb der Population von der Zucht bis hin zur Endmast zu verzeichnen ist. Deshalb wurde im Problembetrieb zunächst bei den Jung- und Altsauen sowie bei den Ferkeln kurz vor der Ausstallung Blut entnommen. Zusätzlich erfolgte die Blutentnahme bei Tieren in den angeschlossenen Mastanlagen. Dabei achtete der betreuende Tierarzt darauf, dass Masttiere sowohl aus der Vor-, Mittel- und Endmast untersucht wurden. Es war davon auszugehen, dass sich in der Mast eine Salmonellensubpopulation etabliert hatte, die stetig zu Reinfektionen in der Mittel- und Endmast führte. Die Antikörpertiter für Salmonellen wurden in einem externen Labor quantitativ bestimmt. Um mögliche Problemstellen in den einzelnen Tierpopulationen aufzudecken, ist bei der Blutuntersuchung unbedingt auf eine ausreichende Stichprobengröße zu...