Schnelle Geburten, gesunde Sauen

Bei langen Geburten steigt das Risiko einer Gebärmutter-Entzündung. Ultraschallbilder vom Uterus können Hinweise geben.

Stefan Björkman, Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Helsinki

In den letzten Jahren sind die Wurfgrößen deutlich gestiegen. Parallel dazu hat sich die Totgeburtenrate leicht erhöht und die Geburten dauern im Schnitt etwas länger. Beide Faktoren hängen höchstwahrscheinlich zusammen. So führt ein größerer Wurf zu einer höheren Anzahl tot geborener Ferkel. Beide Faktoren wiederum verlängern die Geburtsdauer.

Eine lange oder verschleppte Geburt hat nicht nur negative Folgen für die Ferkelvitalität, sondern kann auch die Gesundheit und Reproduktionsleistung der Sauen beeinträchtigen. Wissenschaftler aus Thailand fanden in einer Studie heraus, dass sich der Anteil Sauen mit über 39,0°C Temperatur am Tag nach der Abferkelung verdoppelt, wenn die Geburten statt unter zwei Stunden über vier Stunden dauern.

150 Geburten überwacht

Die meisten Erkrankungen im An-schluss an die Geburt gehen mit einer verminderten Kolostrum- und Milchproduktion einher. Trotz dieser einfachen klinischen Symptomatik kann PDS (post partum dysgalactia, neue Bezeichnung für MMA) vielfältige infektiöse und nicht infektiöse Ursachen haben. Für eine nachhaltige Reproduktionsleistung ist es wichtig, die genauen Ursachen der Erkrankung zu erkennen, zu therapieren sowie Risikofaktoren zu identifizieren.

Um hierzu Anhaltspunkte zu erhalten, wurden in einer aktuellen finnischen Studie die Zusammenhänge zwischen Wurfgröße, Geburtsdauer, Uterusgröße und -struktrur untersucht. Insgesamt wurden Abferkelungen von rund 150 Sauen beobachtet. Im Mittel wurden je Wurf 16,3 Ferkel lebend und 1,3 Ferkel tot geboren. Die Abferkel-dauer betrug im Schnitt 411 Minuten.

Bei jeder fünften Sau traten Geburtsverschleppungen von mehr als einer Stunde zwischen der Geburt zweier Ferkel auf. Oxytocin-Gaben wurden in ca. 30 % der Abferkelungen eingesetzt. Auch kam es vor, dass die Eihäute (Placenten) nicht vollständig innerhalb von 24 Stunden nach der Geburt abgestoßen wurden.

Zwischen dem zweiten und siebten Tag nach der Abferkelung fanden Uterusuntersuchungen per Ultraschall statt. Diese wurden in der Regel an der stehenden Sau mit einem konvexen 4,3 MHz-Schallkopf durchgeführt. Anhand der Ultraschallbilder konnte eine mittlere Querschnittsfläche der Uterushörner berechnet werden. Gleichzeitig wurden auffällige Gewebestrukturen sowie intrauterine Ansammlungen von Flüssigkeiten manifestiert.

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