Volle Kontrolle bei Antibiotika

Mit der Antibiotika-Datenbankder QS-GmbH sind viele Schwei­nehalter bereits in Kontakt gekommen. So wurde schon Ende 2012 mit der Datenerfassung in den Mastbetrieben begonnen. Mitte letzten Jahres hat QS die ersten Auswertungen präsentiert. Jetzt kommt mit der staatlichen Antibiotika-Datenbank parallel ein zweites Kontrollsystem hinzu. Den Startschuss hierfür gab die Novelle des Arzneimittelgesetzes (AMG), die im April in Kraft tritt. Bis 1. Juli müssen die ersten Stammdaten der Schweinebetriebe vorliegen. Beide Datenbanken verfolgen dasselbe Ziel: Der Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung soll transparenter werden und insgesamt sinken. Dies soll die Lebensmittelsicherheit verbessern und das Auftreten von Resistenzen im Humanbereich vermindern. Der politische und gesellschaftliche Druck, hier schnell etwas zu bewegen, sind enorm. Doch mit der lückenlosen Kontrolle antibiotischer Behandlungen beschreiten sowohl QS als auch die Bundesregierung absolutes Neuland. Und viele Detailfragen sind nach wie vor offen. Entsprechend groß ist die Verunsicherung bei den Hoftierärzten und Landwirten. Denn sie müssen die Datenbank mit Leben füllen und die Konsequenzen tragen. Aus Sicht der Praktiker gibt es insbesondere drei Knackpunkte: Dass die Bundesregierung jetzt parallel zu QS eine weitere Datenbank für Antibiotika aufbaut, verschärft die Lage zusätzlich. Denn bislang ist unklar, welche der beiden Datenbanken künftig maßgeblich für die Praxis sein wird. Offen ist auch, ob und in welcher Form die beiden Datenbanken in Zukunft zusammenarbeiten können. Bislang gibt es lediglich eine Absichtserklärung, dass man Doppeleingaben vermeiden will. Grundsätzlich ist eine Kopplung der Antibiotika-Datenbanken von QS und der Bundesregierung durchaus denkbar. Denn beide Kontrollsysteme sind relativ ähnlich aufgebaut. Beim Kontroll-System von QS steht die Datenbank vetproof im Mittelpunkt (siehe Übersicht 1). Hierbei handelt es sich um eine zentrale, bundesweit geführte Datenbank. Der Betreiber unterhält verschiedene Datenbanken, u. a. auch die für das Salmonellen-Monitoring. Die QS-Datenbank für Antibiotika wird über die Bündler mit den Stammdaten der Schweinebetriebe gespeist. Hierzu gehört neben der Adresse des Tierhalters insbesondere der Tierbestand sowie sämtliche Zu- und Abgänge. QS kann dabei auf die im System enthaltenen Basisdaten der Mäster zurückgreifen. Rund 80 % der gut 24 000...