Iden Aufgeschlossener Roggen in der Mast nicht zu empfehlen @Durch die wegfallende Intervention und den drohenden Preisverfall wird der Roggeneinsatz in Futtermischungen zusehends interessanter. In einem Versuch an der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt wurde geprüft, welchen Einfluss hohe Roggenanteile von bis zu 60 % auf die tierischen Leistungen haben. Beobachtet wurde zudem, wie sich die intensive technische Behandlung (Stärke-aufschluss) des Roggens auf die Leistung der Mastschweine auswirkt. In die Untersuchung sind 160 Mastschweine einbezogen worden. Es handelte sich um Kreuzungsherkünfte der Rassen Pi x (DE x DL). Die Futtermischungen in den vier Gruppen enthielten folgende Roggenanteile: Kontrolle: ohne Roggenzusatz; Gruppe I: Vormast 30 %, Endmast 60 % Roggenanteil; Gruppe II: Vormast 30 %, Endmast 60 % Roggenanteil (jeweils aufgeschlossen); Gruppe III: Vormast 15 %, Endmast 30 % Roggenanteil. Der aufgeschlossene Roggen wurde mit einem druckhydrothermischen Verfahren behandelt. Dabei konnte ein Aufschlussgrad von 80 % erreicht werden. Ergebnis: In puncto Zunahmen unterschieden sich die vier Gruppen. Während die Tiere der Kontrollgruppe und der Gruppe III, in der handelsübliche Roggenanteile zum Einsatz kamen, im Schnitt 812 bzw. 836 g je Tag zunahmen, erreichten die Schweine in den beiden Gruppen, in denen hohe Roggenanteile zu finden waren, geringere Zunahmen. Sie lagen bei 770 g in Gruppe I sowie bei 722 g in Gruppe II. Bei der Betrachtung der Gewichtsentwicklung über den gesamten Mastzeitraum zeigte sich, dass die beiden Gruppen mit dem hohen Roggenanteil, vor allem aber die mit dem zusätzlichen Aufschluss, erst im mittleren und hinteren Wachstumsabschnitt mit Wachstumsdepressionen reagierten (siehe Übersicht 1). Im Falle der Gruppe II gründet dies auf einer deutlich geringeren Futteraufnahme. In Gruppe I wurde zwar ähnlich viel Futter wie in der Kontrollgruppe verzehrt, die Futterverwertung war allerdings deutlich schlechter. Hinsichtlich der Schlachtleistungen zeigte der Versuch Folgendes: Die Gruppen I und II, die geringere Zunahmen aufwiesen, erreichten höhere Werte bei den Muskelfleischanteilen. Diese resultierten in erster Linie aus einem geringeren Speckmaß, welches auf das geringere Wachstum besonders in der Endmastphase zurückzuführen ist. Die Fleischmaße lagen bei allen Gruppen, außer der Gruppe mit aufgeschlossenem Roggen, in zufriedenstellender Höhe. Bei der ökonomischen Betrachtung schnitt die Gruppe III, in der ein handelsüblicher Roggenanteil eingesetzt wurde, am besten ab. Hier wurde ein Gesamtüberschuss je Mastplatz von 236 Q erzielt. In Gruppe I waren es 233 Q, in der Kontrollgruppe 231 Q und in Gruppe II nur 218 Q. Fazit: Der Versuch zeigte, dass sich bei handelsüblichen Roggenanteilen von 15 % in der Vormast- bzw. 30 % in der Endmastmischung sehr gute Ergebnisse sowohl hinsichtlich der Zunahmen als auch der Ökonomie erzielen lassen.Hohe Roggenanteile führten zu sinkenden Zunahmen 1 700 750 800 850 900 950 1000 Einstallen bis 1. Wägung 1. bis 2. Wägung 2. bis 3. Wägung 3. Wägung bis Ausstallung Masttagszunahme g/Tier Kontrolle Gruppe I Gruppe II Gruppe III In den Gruppen I und II, in denen hohe Roggenanteile eingesetzt wurden, gingen die Tageszunahmen vor allem im mittleren und hinteren Wachstumsabschnitt zurück. Grafik: Breithaupt