Roggen, Ackerbohnen und Erbsen spielen in der Mastschweinefütterung eine eher untergeordnete Rolle. In einem Fütterungsversuch auf Haus Düsse sollte geklärt werden, ob mit Roggen das gewohnte Leistungsniveau in der Mast erreicht oder sogar verbessert werden kann. Gleichzeitig wurde geprüft, ob sich das Sojaschrot durch Ackerbohnen und Erbsen ersetzen lässt. Für den Versuch wurden 204 männliche und 204 weibliche Mastferkel der Herkunft Westhybrid aus der Düsser Sauenherde in sechs Abteilen auf Vollspaltenboden aufgestallt. Die Fütterung erfolgte flüssig. Bei den weiblichen Schweinen wurde in der Anfangs- und Endmast ad libitum, bei den Börgen in der Anfangsmast ad libitum und in der Endmast rationiert gefüttert. In Gruppe I (Kontrolle) kamen in der Anfangs- und Endmast praxisübliche Futtermischungen auf Weizen-, Gerste-, und Sojaschrotbasis zum Einsatz. In Gruppe II (Roggen) wurden in der Anfangsmast 20 % und in der Endmast 30 % Roggen eingesetzt. In Gruppe III (Roggen/Ackerbohnen/Erbsen) wurde zusätzlich der gesamte Sojaschrotanteil durch Ackerbohnen und Erbsen ersetzt. Ihr Anteil betrug in der Anfangsmast jeweils 10 % und in der Endmast jeweils 15 %. Der Aminosäureausgleich erfolgte über Kartoffeleiweiß und Mineralfutter. Ergebnisse: Der Versuch verlief störungsfrei. 389 Tiere kamen in die Auswertung. Die Zunahmen waren in den Gruppen I und II mit jeweils 825 g identisch, in Gruppe III waren sie mit 800 g tendenziell niedriger. Die Futterverwertung je kg Zuwachs war in Gruppe III mit 1 : 2,73 kg am schlechtesten. Die Futteraufnahme fiel in Gruppe III signifikant ab. Bei der Bewertung der Schlachtkörper zeigten sich in Schlachtgewicht und Ausschlachtung nur geringe Differenzen. Statistisch absicherbare Unterschiede ergaben sich bei den Rückenmuskelflächen (siehe Übersicht 2). Hinsichtlich der Muskelfleischanteile erreichte die Roggengruppe 59,5 % MFA, die Kontrollgruppe 59,1 % und die Gruppe mit Roggen, Ackerbohnen und Erbsen 58,9 %. Bei der Fleischqualität gab es auf hervorragendem Niveau nur geringfügige Unterschiede zwischen den Versuchsgruppen. Bei der AutoFOM-Bewertung fielen die Tiere, bei denen das Sojaschrot durch Ackerbohnen und Erbsen ersetzt wurde, in allen Schätzwerten ein wenig ab. Im für die Bezahlung der Schweine maßgeblichen Gesamtindex erreichte Gruppe I 93,44 Punkte, Gruppe II 92,87 Punkte und Gruppe III 91,95 Indexpunkte. Fazit: Der Einsatz von Roggen im Mastfutter war ohne Einbußen in der Mastleistung und Schlachtkörperqualität möglich. Der zusätzliche Einsatz von Ackerbohnen und Erbsen ist mit Vorsicht zu genießen. - Stalljohann,Gerhard -