Für die biotechnische Brunststimulation ist neben PMSG auch eine Injektion von Peforelin zugelassen. Diesem Wirkstoff wird eine selektive FSH-Ausschüttung zugeschrieben. Inwieweit der synthetische Wirkstoff Peforelin (lGnRH-III) eine zum PMSG vergleichbare Brunststimulation bei Sauen bewirkt, hat das Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN) untersucht. Dazu wurden in einem Ferkelerzeugerbetrieb 512 Jungsauen, 236 Erstwurfsauen und 743 multipare Sauen in jeweils drei Versuchsgruppen (Peforelin, PMSG, Kontrolle) unterteilt und verglei-chend Fruchtbarkeitsparameter erho-ben. Zusätzlich wurden bei 104 Altsauen durch wiederholte Ultraschall-Untersuchung Eierstockstatus und Ovulationszeitpunkt erhoben. Das Ergebnis: Wir halten fest: Im untersuchten Bestand konnte Peforelin im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle keine Brunststimulation bewirken. Weder Östrusrate noch Leertage nach Absetzen wurden beeinflusst. PMSG hingegen bewirkte eine Vorverlagerung von Brunst und Ovulation und erhöhte signifikant die Anzahl an rauschigen Tieren. Abferkelraten, Wurfgrößen und -qualitäten wurden durch die biotechnische Behandlung der Sauen nicht beeinflusst. In puncto Östrusrate konnten über alle Altersklassen die PMSG-behandelten Sauen signifikant höhere Östrusraten (89,0 %) als die Peforelin- bzw. Kontrolltiere (76,7 bzw. 78,1 %) erzielen. Das Behandlungs-Beleg-Intervall war altersklassenübergreifend zwischen der PMSG-Gruppe (3,98 Tage) im Vergleich zur Peforelin- und Kontrollgruppe (4,34 bzw. 4,48 Tage) absicherbar verkürzt. Die Abferkelraten und die Wurfleistungen hinsichtlich der gesamt und lebend geborenen Ferkel der jeweiligen Behandlungsgruppen ergaben bei Jung-, Erstlings- und Mehrwurf-Sauen keine signifikanten Unterschiede. Bei den ultrasonografisch untersuchten Sauen betrug das Absetz-Östrusbeginn-Intervall bei PMSG-behandelten Sauen 90,7 Stunden im Vergleich zu 100,3 Stunden bei der Peforelin- bzw. 95,6 Stunden bei der Kontrollgruppe. Auch das Absetz-Ovulations-Intervall war in der PMSG-Gruppe mit durchschnittlich 135,1 Stunden geringer als in den Peforelin- und Kontrollgruppen (146,3 bzw. 144,6 Stunden). Somit ovulierten PMSG-behandelte Sauen 11,2 bzw. 9,5 Stunden früher als Sauen der Peforelin- und Kontrollgruppe.