Die Ebermast ist im Gespräch. Neben dem Risiko, dass Ebergeruch auftreten kann, wird die Aggressivität der Eber als ein weiterer Nachteil herausgestellt. Ob mittels Impfung gegen Ebergeruch nicht nur das Aufkommen von Ebergeruch, sondern auch das aggressive Verhalten eingeschränkt werden kann, sollte ein Versuch mit acht Mastgruppen à 12 Tie-ren zeigen. Die eine Hälfte der Tiere wur-de in der ersten Lebenswoche chirur-gisch kastriert, die andere Hälfte zu Mast-beginn sowie vier Wochen vor der Schlachtung mit Improvac behandelt. Von jeder Gruppe wurde wöchentlich ein 24-Stunden-Video digital aufgezeichnet. Die sozialen Interaktionen wurden durch kontinuierliche Beobachtung von vier Fokustieren erfasst. Hier die wichtigsten Ergebnisse: Über die gesamte Mastperiode betrachtet waren die vakzinierten Schweine aktiver als die chirurgisch kastrierten Tiere (10,7 % vs. 9,3 % stehende Tiere). Die immunkastrierten Tiere zeigten jedoch in der zweiten Woche nach der zweiten Impfung einen signifikanten Abfall in der Grundaktivität. Das sog. „Aufreiten“ wurde bei den vakzinierten Tieren zwar häufiger, insgesamt jedoch selten beobachtet. In der Gesamtzahl der aggressiven Interaktionen sowie bei „Beißen und Kämpfen“ bestand kein Unterschied zwischen den Behandlungsgruppen. „Verdrängen und Kopfschlagen“ war hingegen in der geimpften Gruppe häufiger. Auch in puncto Bauchmassieren‚ Schwanz- und Ohrenbeißen bestand kein Unterschied zwischen den Gruppen. Die Gesamtbeurteilung der Haut- und Klauenschäden erbrachte keine eindeutige Besserstellung eines Verfahrens. Fazit: Das aggressive Verhalten von in 12er-Gruppen gehaltenen, Improvac-geimpften Schweinen stellt kein relevantes Tierschutzproblem dar. Mit der zweiten Impfung wird eine Ruhigstellung der Endmasttiere erreicht.