◆ Hannover Futterwert am Hektolitergewicht ableitenLässt sich der Wert von Futtergetreide anhand des Hektolitergewichtes ableiten? Um diese Frage zu beantworten, prüfte die Landwirtschaftskammer Hannover die Hektolitergewichte sowie die Nährstoffund Energiegehalte von 81 Winterweizenproben, die der LUFA Nord-West zur NIRSBestimmung aus Praxisbetrieben zuge-schickt wurden. Die Proben wurden nach dem ermittelten Hektolitergewicht auf insgesamt drei Gruppen verteilt und die Gruppenmittel berechnet (siehe Übersicht 4, Seite 39). Hier die wichtigsten Ergebnisse: Bei nahezu gleichen Trockensubstanzgehalten weisen die Proben mit dem geringeren Hektolitergewicht von 74 kg fast den gleichen Energiegehalt auf wie die Proben mit einem hohen Hektolitergewicht von 80 kg. Auch beim Merkmal Rohfaser sind die Gehalte innerhalb der drei Gruppen identisch. Mit steigendem Hektolitergewicht nimmt lediglich der Rohproteingehalt von 11,7 auf 12,3 % leicht zu. Genauso wichtig wie die absoluten Mittelwerte sind jedoch auch die Schwankungen in den einzelnen Inhaltsstoffen. So streuen die Energiegehalte der 81 Proben von 12,6 bis 15,0 MJ ME je kg, wobei sie in allen drei Gruppen stark schwanken. Fazit: Die Antwort auf die eingangs gestellte Frage lautet also, dass das Hektolitergewicht keinen zuverlässigen Hinweis auf den Energiegehalt gibt und sich Preisabzüge für niedrige Hektolitergewichte nicht mit einem geringeren Futterwert begründen lassen.Protein und Energie im Weizen mit unterschiedlichem Hektolitergewicht 4 Hektolitergewicht, kg 71 76 76 79 79 82 gesamt Anzahl Proben 27 27 27 81 Hektolitergewicht, kg 74,1 77,6 79,9 77,2 Trockensubstanz, % 87,0 87,3 87,2 87,2 Rohprotein, % 11,7 11,9 12,3 12,0 Rohfaser, % 2,5 2,5 2,5 2,5 Energie, MJ ME/kg 14,04 14,13 14,18 14,12 Ein niedriges Hektolitergewicht ist nicht gleichzusetzen mit geringerem Energiegehalt. - Meyer -