Ein Ziel in der Schweinemast ist, die NH3-Emissionen so weit wie möglich zu redu-zieren. In den Niederlanden wurde deshalb das so genannte "Groen-Label"-Stallsys-tem konzipiert. Bei diesem System dürfen maximal 1 kg Ammoniak pro Platz und Jahr an die Umwelt abgegeben werden. Im Landwirtschaftszentrum Haus Düsse der LK Westfalen-Lippe wurden vor diesem Hintergrund in zwei verschiedenen Stall-abteilen typische Varianten deutscher und niederländischer Mastverfahren miteinan-der verglichen. Insgesamt wurden vier Mastdurchgänge mit rund 400 Tieren aus-gewertet. Das Ferkelmaterial war einheit-lich. Im niederländischen "Groen-Label"-Ab-teil wurden die Tiere in sechs Gruppen mit je sieben Tieren bei einem Platzangebot von je 1 m 2 aufgestallt. Der Fußboden war als Teilspaltenboden konzipiert. Die mittig aufgewölbte geschlossene Liegefläche konnte beheizt werden. Zur Emissionsmin-derung wurde in die Güllekanäle im Kanal-boden eine Schräge eingebaut, so dass die Gülleoberfläche reduziert werden konnte. Zudem wurde die Gülle regelmäßig abge-lassen. Die Fütterung erfolgte an Breiauto-maten. Im "deutschen" Abteil wurden zwei Großgruppen mit je 30 Mastschweinen auf Vollspaltenboden gehalten. Jedem Tier stand eine Fläche von 0,75 m 2 zur Verfü-gung. Gefüttert wurden die Schweine flüs-sig mit einer Sensorfütterung. Das Ergebnis der Untersuchung: Im Mittel über alle vier Mastdurchgänge ergaben sich hinsichtlich der Ammoniak-emissionen lediglich Abweichungen um ±5% zwischen der "deutschen" und der "niederländischen" Haltungsvariante. Dies ist umso erstaunlicher, da die Gülle im "niederländischen" Abteil häufig und bei deutlich kleinerer Gülleoberfläche abgelas-sen wurde. Im niederländischen Abteil mit Festflä-che hielten sich die Schweine nur in den ersten beiden Durchgängen – also beim Einfahren der Abteile – konsequent an die vorgegebenen Funktionsbereiche. An-schließend trat die übliche Verschmutzung der planbefestigten Flächen ein. Hinsichtlich der Mastleistungen war die Futterverwertung im Durchschnitt bei der niederländischen Aufstallung geringfügig höher, ebenso die täglichen Zunahmen. Festzuhalten bleibt, dass aus Umwelt-schutzgründen Teilspaltenbodenställe mit aufgewölbter Liegefläche, Fußbodenhei-02/zung und gleichzeitiger Reduzierung der Gülleoberfläche hinsichtlich der NH3-Emis-sionen kaum Vorteile gegenüber konven-tionellen Vollspaltenböden haben. Hinzukommt, dass die Baukosten beim "Groen-Label"System deutlich höher sind als beim Bau eines konventionellen Vollspaltenstal-les nach deutschem Muster.