Die Ursache für Fruchtbarkeitsprobleme bei Sauen ist oftmals in der zurückliegenden Laktation zu suchen. Denn die Säugezeit ist eine sensible Phase, in der bei ungenügender Futteraufnahme die Körperreserven empfindlich verbraucht werden können. In einer Untersuchung im Rahmen einer Diplomarbeit an der Fachhochschule Neubrandenburg wurden die Auswirkungen der Futteraufnahme in der Säugezeit u.a. auf die Anzahl abgesetzter Ferkel und die Anzahl lebend geborener Ferkel im Folgewurf untersucht. Für den eineinhalbjährigen Versuch standen 279 Reinzucht- Sauen der Rasse Large White aus dem Bundeshybridzuchtprogramm (BHZP) zur Verfügung. Die Sauen erhielten zweimal am Tag pelletiertes Laktationsfutter (13 MJ ME), das im Trog mit Wasser befeuchtet wurde. Etwa eine Stunde nach der Fütterung wurden die noch verbleibenden Futterreste aus dem Trog entfernt. Nach der Geburt wurden die Erstlingssauen neun Tage und alle anderen Sauen sieben Tage restriktiv nach Futterkurve angefüttert. Danach erfolgte die Futterzuteilung nach Bedarf bzw. es wurde satt gefüttert. Die Säugezeit betrug 28 Tage. Bei den Auswertungen wurden die Sauen im ersten Wurf, im zweiten Wurf sowie die übrigen jeweils zu einer Gruppe zusammengefasst. Hier die wichtigsten Ergebnisse: Die mittlere Futteraufnahme der Sauen im ersten Wurf lag mit 5,04 kg je Tag hinter der Futteraufnahme der Sauen im zweiten Wurf (5,43 kg je Tag) und der Altsauen (5,88 kg je Tag) zurück. Die mittleren Futteraufnahmen der Sauen des ersten und zweiten Wurfes lagen in der ersten Säugewoche mit einer Differenz von 0,89 kg sehr nahe beieinander (siehe Übersicht 1). Dagegen nahmen Sauen im zweiten Wurf in der zweiten, dritten und vierten Säugewoche 2,8 bis 4,2 kg Futter mehr auf als jüngere Artgenossen. Während der Säugezeit fraßen die Erstlingssauen rund 120 kg Futter, Sauen im zweiten Wurf ca. 130 kg Futter und Altsauen ca. 140 kg Futter. Bei der hier angewendeten ad-libitum- Fütterung beeinflusste die Anzahl Ferkel im aktuellen Wurf signifikant die Futteraufnahme der Sau in der dritten und vierten Säugewoche. Parallel dazu sank jedoch der Futterverzehr pro abgesetztes Ferkel mit zunehmender Wurfgröße. Die aufgenommene Futtermenge in der dritten Säugewoche im aktuellen Wurf beeinflusste statistisch absicherbar die Größe des Folgewurfs. Fazit: Um eine hohe Anzahl lebend geborener Ferkel im Folgewurf sicherzustellen, muss die Sau gerade in der dritten Säugewoche möglichst viel Futter aufnehmen. Deshalb sollte die Futteraufnahme besonders bei Erstlingssauen sowie bei Würfen streng kontrolliert werden. Die vorgelegte Futtermenge für das Einzeltier ist regelmäßig bis zum Absetztag anzupassen. Anne Dumke - Dumke,Anne -