Die neue Düngeverordnung zwingt viele Schweinehalter dazu, die Nährstoffversorgung ganz knapp am Bedarf der Tiere auszurichten. Auf Haus Düsse wurde untersucht, wie sich das auf die Leistung auswirkt.
Es wurden vier Gruppen à 48 Tiere gebildet. Je 64 Börge, Eber und Sauen (db77xdb.Viktoria) wurden in Reihenaufstallung mit pelletiertem Futter ad libitum 2- oder 4-phasig gefüttert. In den Kontrollgruppen 1 und 2 wurden Mischungen mit den derzeit üblichen bereits abgesenkten Nährstoffgehalten eingesetzt. In den Versuchsgruppen 3 und 4 sollte das N- und P-Angebot noch einmal deutlich niedriger sein. Dafür mussten die Aminosäuren Lysin, Threonin, Tryptophan, Methionin und Valin ergänzt werden.
Das Endmastfutter der Versuchstiere wies einen Rohproteingehalt von 12,9% (2-phasig) bzw. 11,4% (4-phasig) auf. In den Kontrollgruppen lagen diese Werte bei 14,4% bzw. 14,1%. Geschlachtet wurden die Tiere bei der Westfleisch und dort nach AutoFOM-Systematik bewertet.
Das sind die Ergebnisse:
- Der Versuch verlief störungsfrei, alle verwendeten Futter wurden gut gefressen. In allen vier Gruppen wurden Zunahmen von über 1000 g erzielt. Auch die Futterverwertung lag mit Werten von 1:2,34 bis 1:2,40 ohne signifikante Unterschiede in einem günstigen Bereich.
- Bei der Schlachtkörperbewertung traten Unterschiede auf. Die Kontrolltiere erreichten 0,969 Indexpunkte für die 4-phasige Fütterung bzw. 0,960 Indexpunkte für die 2-phasige Mast. Bei den Futtermischung mit sehr niedrigen N- und P-Gehalten wurden nur 0,934 Indexpunkte für die 4- bzw. 0,941 Indexpunkte für die 2-phasige Mast erzielt.
- Es kam nicht zu einer stärkeren Verfettung. Die Unterschiede resultierten im Wesentlichen aus der geringeren Ausprägung der AutoFOM-Teilstücke.
- Beim Überschuss über die Futterkosten erreichten Strategien mit üblicher Ausstattung bessere Ergebnisse als die stärker N- und P-abgesenkten Gruppen 3 und 4. Die Spanne reichte von 81,12 €/Tier bis 74,72 €/Tier (siehe Übersicht).
Resümee: Die stark N- und P-reduzierte Fütterung ließ gleich gute Mastleistungen zu. Allerdings wurden weniger AutoFOM-Indexpunkte erreicht. Gesamtbetrieblich können dennoch Strategien mit abgesenkten Nährstoffgehalten Sinn machen. Denn das spart einiges an teurer Güllefläche. Kontakt: Tobias.Scholz@lwk.nrw.de