Der Spulwurmbefall von Schweinebe-ständen hat in den letzten Jahren zuge-nommen. Bislang ist es nicht gelungen, spulwurmbefallene Sauenbestände kom-plett zu sanieren. In einem Praxisversuch haben Mitarbeiter des Institutes für Parasi-tologie der Tierärztlichen Hochschule Han-nover jetzt untersucht, ob sich durch den Einsatz eines speziellen Prophylaxe- und Hygieneprogrammes ein spulwurmfreier Sauenbestand aufbauen lässt. Für den Versuch wurden zunächst alle 1500 Tiere eines Sauenbestandes auf Spul-wurmbefall untersucht. Hierbei konnten bei nur 2 % der Sauen Spulwurmeier nach-gewiesen werden. Von den 1500 Sauen wurden anschließend rund 320 nachgewie-sen spulwurmfreie Sauen in einen neuen Stall umgestallt. Vor dem Umstallen wurden die Tiere zweimal entwurmt. Zunächst 10 bis 14 Ta-ge vor sowie noch einmal unmittelbar vor dem Umstallen mit 0,3 mg Ivermectin pro kg Körpergewicht. Anschließend erfolgte der Transport der Tiere mit einem hoch-druckgereinigten und desinfizierten Fahr-zeug zu einem speziell hergerichteten Waschplatz. Dort wurde die Haut der Tiere 10 Minu-ten lang mit Leitungswasser eingeweicht. Anschließend wurden alle Sauen genauso lange mit dem Hochdruckreiniger gewa-schen, wobei in die Waschlösung 2 % Ven-noOxygen eingemischt wurden. Dann er-folgte der Weitertransport mit einem neu-en, ebenfalls gereinigten und desinfiziertenTransportfahrzeug in den neuen Stall. Vor dem Betreten des Stalles mussten al-le Sauen zusätzlich ein 5 m langes und 1,5 m breites Fußbad durchqueren, in dem sich Neopredisan in 2 %iger Lösung be-fand. Durch diese Behandlung sollten eventuell anhaftende Schmutzbestandteile und Parasitenstadien im Klauen- und Zwischenklauenbereich abgetötet werden. Zur Überprüfung des Hygienekonzeptes wurden von allen Sauen 6, 14 und 20 Wo-chen nach der Behandlung rektal Kotpro-ben entnommen und auf Spulwurmeier untersucht. Zusätzlich wurden an jedem Probetermin 3 bis 5 Ferkel im Alter von 8 bis 18 Wochen seziert und auf das Vorhan-densein von Spulwurmstadien untersucht. Ergebnis: In keiner der 1203 Sauenkot-proben wurden Spulwurmeier nachgewiesen. Auch bei den Ferkeln konnten in kei-ner Probe Spulwürmer nachgewiesen wer-den. Fazit: Durch die intensive Reinigung und Desinfektion von Transportfahrzeugen so-wie durch den Einsatz von Ivermectin in Kombination mit der intensiven Reinigung und Desinfektion mit Venno-Oxygen und der Desinfektion der Klauen mit Neopredi-san konnte die Verschleppung von Spul-würmern im vorliegenden Versuch erfolg-reich verhindert werden.