Das Geburtsgewicht ist der wichtigste Vitalitätsfaktor für das Überleben von Saugferkeln. Aber wirkt er für alle Verlustursachen gleich? Diese Frage hat das LVG Köllitsch anhand seiner im Drei-Wochen-Rhythmus bewirtschafteten Sauenherde untersucht. Dabei wurden die Daten von 1 946 Ferkeln erhoben und in die nebenstehende Grafik übertragen. Folgende Punkte sind abzuleiten: Schlussfolgerungen: Um niedrige Verlustraten zu realisieren, sind nicht möglichst hohe Geburtsgewichte, sondern ein möglichst geringer Anteil von Ferkeln unter 1 000 g erforderlich. Das Risiko, erdrückt zu werden, ist nicht nur bei sehr leichten, sondern je nach Ausstattung der Abferkelbucht (Fußbodenaufbau, Engstellen) auch bei schweren Ferkeln erhöht. Denn sie sind häufiger am Gesäuge und näher im Aktionsbereich der Sau. Die kritische Grenze für Ferkelverluste liegt bei etwa 1 000 g Geburtsgewicht, wobei bereits mit 1 200 g gute, zwischen 1 300 g und 1 600 g optimale Ergebnisse erzielt werden. Mit der Entwicklung des Körpergewichtes verändern sich Verlustrate und -ursache unterschiedlich. Über 20 % der Ferkel mit weniger als 1 000 g Geburtsgewicht haben zu wenig Kraft, um überhaupt oder ausreichend Kolostralmilch aufzunehmen, kühlen aus und verenden. Darauf folgt die Rate der erdrückten Ferkel, die mit zunehmendem Geburtsgewicht drastisch zurückgeht. Ferkel mit hohem Geburtsgewicht (> 1 600 g) tragen aber ebenfalls ein höheres Verlustrisiko. Die Rate der Ferkel, die wegen Un-tergewicht (< 5 kg) später nicht abgesetzt werden können, ist weniger vom Geburtsgewicht abhängig. Sie verändert sich über die gesamte Bandbreite der beobachteten Gewichtsklassen gesehen weniger und sinkt so nur von 6 auf 3 % (Gewichtsklasse < 800 g bzw. > 1 400 g). Das heißt, auch Ferkel, die mit normalem Gewicht geboren werden, müssen später u. U. wegen fehlendem Absetzgewicht an eine Amme.