Köllitsch Mast: Machen feste Liegeinseln Sinn? @ Immer wieder werden feste Liegeflächen für Schweine gefordert, die den Liegekomfort verbessern sollen. Doch in der Praxis führt ein hoher Anteil fester Flächen in der Bucht bislang zu ungelösten Problemen hinsichtlich der Buchtensauberkeit. Zur Klärung dieser Probleme wurden an der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Köllitsch insgesamt vier Ferkelaufzucht- und vier Schweinemastdurchgänge mit jeweils 70 Tieren je Durchgang in dafür eigens konstruierten Buchten durchgeführt. Die Buchten wiesen jeweils eine Liegeinsel auf, die in der Aufzucht 42 % und in der Mast etwa 38 % der Gesamtbuchtenfläche einnahm. In der Aufzucht wurden schlitzreduzierte Spaltenböden (10 % Schlitzanteil) mit einer Fußbodenheizung kombiniert. In der Mast verwendete man neben den so genannten Ökospaltenböden (10 % Schlitzanteil) auch komplett geschlossene Fußböden. Die Sauberkeit der Buchten wurde werktäglich bonitiert. Das Tierverhalten wurde über zeitgleich durchgeführte Videoaufnahmen wöchentlich über 24 Stunden dokumentiert und ausgewertet. Ergebnisse: In der Ferkelaufzucht gab es kaum Verschmutzungsprobleme. Der Verschmutzungsgrad in den Mastbuchten hingegen war wesentlich höher. Dabei fiel auf, dass im Mittel aller Durchgänge die Bucht mit einer überwiegend geschlossenen Liegeinsel nicht schlechter bonitiert wurde als eine Bucht mit einer perforierten Insel. Das heißt: Die Festflächenakzeptanz durch die Schweine ist wichtiger als der Perforationsgrad der Spaltenböden. Im Verlauf des Versuches wurden die Inseln um 5 cm erhöht und mit einem Gefälle von 3 bis 5 % ausgestattet. Doch auch die Erhöhung der Fläche verbesserte die Akzeptanz und damit die Sauberkeit der Liegeflä-che nicht wesentlich. Nur vergleichsweise niedrige Außentemperaturen führten zu eher sauberen Liegeflächen, aber auch zu einer höheren Gesamtverschmutzung in der Bucht. Über alle Durchgänge wurden im Verhältnis zu der verfügbaren Buchtenfläche am Rand mehr als doppelt so viel liegende Schweine beobachtet. Das Liegen am Rand war für die Schweine also deutlich attraktiver als in der Mitte der Bucht. Somit muss das vorgestellte Inselprinzip überarbeitet werden. Derzeit wird gepüft, ob sich schmale Liegebänder oder die Einrichtung von Liegekojen besser bewähren. @ Originalbericht im Internet Die mit @ gekennzeichneten Versuchsberichte können in der Originalfassung auf unserer Homepage www. SUSonline.de unter der Rubrik Leserservice abgerufen werden. Wer noch nicht über einen Internetzugang verfügt, kann die Originalberichte auch schriftlich per Post oder Fax (02 51/51012 54) anfordern. - Meyer -
