In der Mast wird als Eiweißträger überwiegend Sojaextraktionsschrot (SES) eingesetzt. Da die Kritik an gentechnisch verändertem SES immer lauter wird, bekommt Rapsextraktionsschrot (RES) eine größere Bedeutung.
An der Hochschule Osnabrück wurde der vollständige Ersatz von Soja- durch Rapsextraktionsschrot bei Mastschweinen unter Einsatz eines Enzymkomplexes getestet. Es standen 768 Tiere bayerischer Genetik zur Verfügung, die flüssig am Sensor gefüttert wurden. Alle Tiere wurden nach AutoFOM III-Maske der Fa. Tönnies klassifiziert und abgerechnet.
Hier die Ergebnisse: In der Soja-Gruppe wurden etwas höhere Zunahmen (843 g vs. 823 g) und höhere Schlachtgewichte (99,6 kg vs. 98,9 kg) erreicht. Bei den Indexpunkten je kg Schlachtgewicht traten nur tendenzielle Unterschiede zugunsten der Rapsgruppe auf (0,982 vs. 0,985).
Aufgrund des leicht höheren Schlachtgewichtes ist der Erlös der Tiere aus der Sojagruppe mit durchschnittlich 168,66 € etwas höher als der Erlös der Tiere aus der Rapsgruppe mit 167,91 €. Die Futterkosten sind in der Rapsgruppe mit 63,77 € mehr als 4 € je Tier geringer als in der Sojagruppe. Somit beträgt der Überschuss über Futterkosten 100,82 € in der Sojagruppe und 104,14 € in der Rapsgruppe. Dies ist ein Vorteil von 3,32 € zugunsten der Rapsgruppe.
Dieser Vorteil ist vor allem auf die Preise für das SES (41,85 €) und das RES (21,95 €) zurückzuführen und darf nicht überbewertet werden.
Resümee: Der vollständige Ersatz von SES durch RES unter Einsatz eines Enzymkomplexes ist ohne Leistungseinbußen möglich. Dies kommt dann in Betracht, wenn der Preis für Rapsschrot unter 65 % des HP-Sojas liegt.