Landwirte müssen für den Erhalt der Flächenprämie diverse Umweltleistungen erbringen, darunter die Anlegung von ökologischen Vorrangflächen. Es besteht die Möglichkeit, auf diesen Flächen Körnerleguminosen anzubauen und als Futter abzuernten. Inwieweit die Früchte Erbsen, Ackerbohnen und blau blühende Süßlupinen in die Ferkelfütterung integriert werden können, sollte ein Versuch im LVFZ Schwarzenau klären.
Dazu wurden 80 Ferkel der Rasse Pi x (DL x DE) nach Gewicht, Abstammung sowie Geschlecht ausgewählt und gleichmäßig auf vier Versuchsgruppen aufgeteilt. Zu Beginn des Versuches waren die Tiere im Schnitt 32 Tage alt und wogen ca. 9,5kg. Die Futterzuteilung erfolgte über Abrufstationen mit Futterverwiegung für das Einzeltier. Die Lebendgewichte wurden wöchentlich am Einzeltier erfasst.
Gruppe A diente als Kontrolle und erhielt keine Körnerleguminosen, sondern ausschließlich Sojaextraktionsschrot als Eiweißfuttermittel. Das Ferkelaufzuchtfutter I bzw. II der Gruppe B dagegen enthielt 6 bzw. 10% Erbsen. Mit den gleichen Rationsanteilen wurde dem Futter der Gruppe C Ackerbohnen und der Gruppe D Süßlupinen beigemischt. Dafür wurden in den Versuchsrationen die Anteile von Weizen und Sojaextraktionsschrot entsprechend heruntergeschraubt.
Hier die wichtigsten Erkenntnisse:
- Die höchsten Tageszunahmen verbuchte die Ackerbohnen-Gruppe mit 494 g. Danach kommt die Kontrollgruppe mit 473 g, gefolgt von der Süßlupinen- und Erbsengruppe mit 466 bzw. 459g (siehe Übersicht).
- Beim Futteraufwand schnitt die Erbsengruppe am besten ab. Hier ergab sich ein Aufwand von 1,41 kg pro kg Zuwachs. Knapp dahinter liegt die Ackerbohnengruppe mit 1,43 kg. Kontroll- und Lupinengruppe lagen mit 1,47 kg gleich auf.
- Bei der kalkulierten Stickstoff-Ausscheidung pro kg Zuwachs fiel das Ergebnis diffiziler aus. So lag die Lupinengruppe mit 15,9 g N leicht oberhalb der Kontrollgruppe mit 15,4 g, während die Gruppen mit Erbsen (13,0 g) bzw. Ackerbohnen (13,9 g) darunterlagen.
- Verglichen mit Sojaextraktionsschrot weisen die heimischen Körnerleguminosen geringere Phosphorgehalte auf, wodurch die P-Ausscheidungen in den Versuchsgruppen niedriger ausfielen als in der Kontrollgruppe.
Fazit: Bis zu einem Rationsanteil von 10 % führte der Austausch von Weizen und Sojaextraktionsschrot durch ver-schiedene Körnerleguminosen nicht zu Leistungseinbußen. Die Futterkosten liegen auf gleichem Niveau, bei den Nährstoffausscheidungen ist sogar Reduzierungspotenzial da.