Oft wird vermutet, dass ein gewichtsorientierter Wurfausgleich die Rangkämpfe am Gesäuge verstärkt. Denn man geht davon aus, dass es in Rangeleien zwischen gleich schweren und damit in etwa gleich starken Ferkeln länger dauert, bis sich ein Tier unterordnet. Ein Versuch mit den Würfen von 500 Sauen an der Naturwissenschaftlichen Uni Wroclaw konnte diese These allerdings nicht bestätigen. Ein Teil der Ferkel wurde im original Wurfverband belassen; der andere Teil der Ferkel wurde hinsichtlich der Geburtsgewichte sortiert und den Sauen in Würfen mit 8 bzw. 12 Ferkeln neu zugeordnet. Das Ergebnis: Zwar legten sich in allen drei Varianten die meisten Ferkel erst am vierten Tag auf ihre bevorzugte Zitzenposition fest (siehe Übersicht 1). Doch nach drei Tagen hatte in den Varianten mit Wurfausgleich schon ein mindestens so großer Anteil der Ferkel seinen festen Zitzenplatz gefunden wie in den nicht-sortierten Würfen. In den mit nur acht Ferkeln ausgestatteten Würfen waren an diesem Tag sogar schon 41 % der Ferkel je Wurf auf „ihre“ Zitze festgelegt. Das heißt: Man kann nicht davon ausgehen, dass der Wurfausgleich die Bildung einer festen Saugordnung nennenswert hinauszögert.