Mit einem speziellen Griff bringt man das Ferkel dazu, Milch kontrolliert abzuschlucken. Dabei kann man eine Drenchflache einsetzen, wie unser Video zeigt. Viele Ferkelerzeuger freuen sich über höhere Wurfleistungen ihrer Sauen, müssen aber gleichzeitig mehr leichte, untergewichtige Ferkel in Kauf nehmen. Denn je größer der Wurf, desto mehr streuen in der Regel die Geburtsgewichte. Häufig können die Sauen auch nicht mehr alle geborenen Ferkel ausreichend mit Milch versorgen. Oder einzelne Tiere sind direkt nach der Geburt zu schwach, sich selbständig am Gesäuge der Mutter zu bedienen. Diese lebensschwachen Ferkel brauchen einen extra Energieschub zum Überleben. Um diesen zu liefern, zapfen einige Landwirte entweder Sauenmilch für die Ferkel ab oder verabreichen eine hochwertige künstliche Ferkelmilch. Für die Milchgabe hat sich eine Kunststoff-Spritzflasche aus dem Laborbedarf bewährt. Mit dieser gibt man die Milch dem Ferkel direkt ins Maul, quasi als „Startpilot“. Damit das Ferkel die Flüssigkeit aus der Pulle stressfrei aufnehmen kann, ist ein geeigneter Griff erforderlich. Dabei umschließen Daumen und Mittelfinger des Landwirtes den Ferkelkopf, ohne ihn zu überstrecken. In dieser Haltung lässt das Ferkel den Körper entspannt herunterhängen. Den Zeigefinger schiebt der Landwirt vorsichtig ins Maul, so ist das Ferkel gezwungen, den Mund geöffnet zu halten. Dabei ist darauf zu achten, dass die Zunge des Tieres unter dem Finger liegt. Nur so kann es problemlos abschlucken. Wer statt des Zeigefingers den Mittelfinger benutzt, kann dem Ferkel mit dem Zeigefinger bei Bedarf zusätzlich die Augen verschließen. Das Tier bleibt ruhig und lässt sich ohne Mühe Milch in den Schlund träufeln. Zehn bis zwölf Milliliter reichen aus. Das Ferkel entscheidet selbst, wann es schluckt. Auch Landwirt Arne Jordans aus Xanten flößt den zwei bis drei kleinsten Ferkeln eines Wurfes eine Milchmischung auf diese Weise ein. Das erste Mal wenige Stunden nach der Geburt. Anschließend taucht er die Ferkel kurz mit der Nase in eine kleine Milchschale, die neben dem Ferkelnest in der Abferkelbucht befestigt ist. Die Ferkel sollen den Geschmack wiedererkennen und lernen, wo es mehr zu holen gibt. „So werden die Ferkel stark genug, das Gesäuge doch noch ordentlich anzurüsten“, erklärt Jordans die Technik. Wie der Landwirt das genau macht, sehen Sie im Video auf unserer Internetseite www.SUSonline.de.