Infolge des drohenden Kastrierverbots ist die Forderung an die Züchter gerichtet worden, sich mit dem Thema Ebergeruch zu befassen. Die Vererblichkeit des Merkmals ist so hoch, dass mit hoher Sicherheit die passenden Kandidaten selektiert werden können. Nach Erfahrungen im BHZP lässt sich das Problem jedoch nicht vollständig auf Null reduzieren. Doch bei entsprechender Selektion ist es beherrschbar. Generell werden in der Piétrainlinie 06 aus 12 bis 14 Würfen rund 26 Test-eber pro Vatertier aufgezogen, wovon im Schnitt sechs Kandidaten in den KB-Einsatz gehen. Die übrigen 20 Eber werden geschlachtet und Daten zu Schlachtkörperwert bzw. Fleischqualität im Rahmen der Voll- und Halbgeschwisterprüfung erhoben. In diesem Zuge werden Speckproben auf Androstenon und Skatol untersucht. Diese Ergebnisse fließen dann in die Bewertung der KB-Eber ein. Besamungseber mit deutlich weniger Geruch-Risiko werden mit dem Label „7711“ ausgezeichnet.