Drei Sauenherkünfte unter der Lupe

Beeinflusst die mütterliche Genetik die Leistungen von Masthybriden? Ein Versuch auf drei Betrieben mit unterschiedlicher Sauengrundlage sollte Licht ins Dunkel bringen.Die Zuchtlandschaft in Deutschland ist nach wie vor bunt. Auf der Sauenseite kann der Erzeuger auf Tiere von ansässigen Zuchtverbänden und -unternehmen zurückgreifen. In den letzten Jahren sind aber auch dänische Hybridherkünfte hinzugekommen. Daneben gibt es Betriebe, die sich für Sauenherkünfte aus Frankreich entscheiden, zum Beispiel für die Naïma-Sau mit Meishan-Gen­anteilen. Damit nicht genug: Auch auf der Eberseite variieren die Erzeuger. Zwar werden vorrangig Piétrains eingesetzt. Es gibt aber auch ein recht beharrliches Klientel, welches mit der Rasse Duroc als Endstufeneber Masthybriden erzeugt. Im Rahmen zweier Bachelorarbeiten an der Fachhochschule Bernburg wurden drei genetisch differenzierte Sauenherkünfte mit identischen Endstufen-ebern der Rassen Piétrain und Fleisch-Duroc angepaart. Die Anpaarungen erfolgten über vier Gruppen zeitgleich an jeweils zehn Jung- und Erstlingssauen in drei größeren Praxisbetrieben, wobei jeder Ferkelerzeuger mit einer anderen Genetik arbeitete: Die so erzeugten Nachkommen wurden in der LPA Dornburg geprüft. Der Versuchsaufbau sah vor, jeweils 20 Sauen und 20 Börge je Herkunft und Vaterrasse einzustallen, d. h. je Sauenherkunft 80 Tiere. Die Mastleistungsprüfung erfolgte lebendmasseabhängig ab 30 kg einphasig mit pelletiertem Prüffutter (13,4 MJ ME, 17% Rohprotein, 1,15% Lysin). Die Tiere wurden in 10er-Buchten mit Teilspaltenboden und Abruffütterungsstationen untergebracht; die Fütterung erfolgte ad libitum. Zusätzlich zu den allgemeinen Leistungsdaten wurden am 56., 68., 96. und 124. Lebenstag die Lebendmasse und der Futterverzehr im Haltungsabschnitt erfasst. Am 124. Lebenstag erfolgte für alle Tiere zusätzlich eine Messung der Seitenspeck- sowie Muskeldicke mittels Ultraschall über das B-Scan-Verfahren. Ergebnisse: Die Sauenherkunft beeinflusste die Mastleistung. So schnitten Nachkommen der Danzucht-Sau besser ab als Naïma-Mastschweine und MSZV-Kreuzungstiere. Die Rangierung zwischen den Herkünften war unabhängig von der angepaarten Vaterrasse jeweils gleich (siehe Übersicht 1). In der Gruppe Piétrain waren MSZV-Schweine bei Prüfbeginn fünf Tage jünger als Danzucht-Tiere, wiesen dafür eine um fünf Tage längere Prüfdauer auf. Das Alter war somit bei Prüfende...