Unter den Züchtern wird das sog. Gene Editing kontrovers diskutiert. Bei diesem Verfahren werden DNA-Bausteine umgeschrieben oder ausgeschaltet. Neben den durchaus positiven Beispielen kann dieses Verfahren auch dazu verwendet werden, Gendefekte zu erzeugen.
Ein Beispiel ist der Myostatin-Gendefekt. Dieser bewirkt, dass das Muskelwachstum nicht limitiert wird. Hierbei handelt es sich um die gleiche Mutation, wie sie auch bei der Rinderrasse Weißblaue Belgier vorkommt.
Aufgrund des eindrucksvollen Phänotyps wird die Genveränderung gerne zu Demonstrationszwecken in verschiedenen Tierarten umgesetzt. So präsentierte kürzlich eine Arbeitsgruppe aus Südkorea sogenannte Myostatin-Knockout-Schweine.
Die Forscher verwendeten hierbei das Gene Editing-Werkzeug TALEN (Transcription Activator-like Effector Nucleases). Dieses schneidet ein Genom gezielt an einer bestimmten Stelle und fügt an der Bruchstelle Basenpaare zur Reparatur ein.