Alt-Tellin: Brandursache weiter unklar

Die große Schweineanlage in Alt-Tellin ist größtenteils zerstört. Die Brandursache wird noch gesucht.

Rund eine Woche nach dem verheerenden Brand in der Schweinezuchtanlage Alt-Tellin in Mecklenburg-Vorpommern dauern die Ermittlungen zur Brandursache weiter an. Entsprechend langsam geht auch die Räumung der Gebäudereste und der darunterliegenden Kadaver voran, weil die Brandgutachter zunächst alle Bereiche sichten müssen.

Das Feuer war am vergangenen Dienstag (30. März) am frühen Vormittag ausgebrochen. Über die Lüftungskanäle und Verbindungsgänge breitete sich der Brand letztlich auf alle 18 Gebäude der Anlage aus. Von den zu dem Zeitpunkt aufgestallten 7.000 Sauen und gut 50.000 Ferkeln konnten etwa 1.300 Tiere gerettet werden. Zudem konnte die Feuerwehr die Biogasanlage vor den Flammen schützen.

Die Anlage war vor rund zehn Jahren vom bekannten Schweinezüchter Adrianus Straathof gebaut worden. Nach dessen Tierhaltungsverbot wurde die Anlage von der Landwirtschaftlichen Ferkelzucht Deutschland (LFD) Holding geführt. Im vergangenen Jahr erfolgte dann der Verkauf an die Schweizer Terra Grundwerte AG.

„Man kann sich das Tierleid bei einem solchen Brand nicht vorstellen“, äußerte sich Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus betroffen über das Geschehen. All jene, die damals gegen Bau dieser „Ferkelfabrik“ protestiert hätten, sähen sich nun im Recht. Auch er habe immer gesagt, dass er solche Großanlagen nicht wolle. Sie passten nicht in die Zeit, wo die Menschen wollten, dass Nutztiere besser gehalten und geschützt werden sollten. Sie passten auch nicht in ein Land, das mit intakter Natur und gesunder Ernährung um Touristen werbe. „Ich werde mich weiter dafür einsetzen, dass ohne Flächenbindung keine derartigen Anlagen mehr genehmigt werden können“, betonte Backhaus.

Der agrarpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag Friedrich Ostendorff erklärte, dass es genug Warnungen vor dem Weiterbetrieb der Anlage gegeben hätte. Der Brandschutz von solchen erklärte Megaanlagen gehöre jetzt überall auf den Prüfstand gestellt, um Tiere zumindest zukünftig besser zu schützen. „Wirtschaftlichkeit kann nicht vor Tierschutz stehen“, betonte der Grünen-Politiker.