Deutsche Schweineerzeugung schrumpft weiter

Die ISN-Interessengemeinschaft warnt vor einem Kahlschlag in der Schweinebranche.

Deutschland hat von Januar bis August dieses Jahres fast 10 % weniger Schweinefleisch erzeugt als im selben Zeitraum des Vorjahres. Das geht aus neuen Daten des Statistischen Bundesamtes hervor. In den ersten acht Monaten dieses Jahres kamen in Deutschland 31,5 Millionen Schweine an den Haken. Das waren rund 3 Mio. Tiere oder 8,9 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Aufgrund der gesunkenen Schlachtgewichte ging die erzeugte Schweinefleischmenge mit 9,7 % noch stärker zurück. Die rückläufigen Schlachtzahlen resultieren vor allem aus einer deutlich geringeren Anzahl an Schweinen aus Deutschland. Hingegen blieben die Schlachtschweineimporte in den ersten acht Monaten dieses Jahres mit rund 800.000 Tieren nahezu konstant.

Nach Einschätzung der ISN-Interessengemeinschaft spiegeln die drastisch gesunkenen Schlachtungen die dramatische Strukturkrise in der Schweinehaltung deutlich wider. Laut ISN lässt auch die kommende November-Viehzählung ein mindestens genauso erschreckendes Bild erwarten. Die Interessengemeinschaft warnt daher vor einem Kahlschlag in der deutschen Schweinehaltung. So ist der Rückgang der Schweineproduktion aktuell mit 10 % mehr als dreimal so hoch als in früheren Krisenjahren.
Die Hoffnung auf politische Unterstützung für die Schweinehalter wird indes immer geringer. So hatten namhafte Vertreter aus dem grünen Agrarministerium in Berlin schon im Sommer offen eine Halbierung der Nutztierbestände in Deutschland gefordert.