Wie in jedem Jahr werten die Beratungsorganisationen und Kontrollverbände die Leistungszahlen ihrer Mitgliedsbetriebe in der Ferkelerzeugung und Schweinemast aus. Das Wirtschaftsjahr 2019/20 hat Freude gemacht und den Erzeugern dringend benötigte Reserven beschert. Doch die Preisrückgänge durch Corona und später durch ASP haben die Finanzpolster rasch schmelzen lassen.
Bessere biologische Leistungen
In puncto Effizienz ist der Zuchtfortschritt in der Produktionsstufe angekommen. Beispiele:Die Anzahl der abgesetzten Ferkel ist in den Regionen Nord, West und Süd um 0,4 bis 0,7 Ferkel gestiegen. Der genetische Fortschritt in puncto Wurfgröße dürfte hier ausschlaggebend gewesen sein (siehe Übersicht 1).
Trotz weiter steigender Wurfgrößen sind die Saugferkelverluste bzw. die Aufzuchtraten stabil. Dies ist sicherlich dem verbesserten Geburtsmanagement zuzuschreiben. Weitere Verbesserungen sind zu erwarten, denn die Mütterlichkeit der Sauen und die Vitalität und Robustheit der Ferkel sind im Fokus der Züchter.
Die Tageszunahmen in der Mast legten erneut um 10 bis 20 g zu. Spitzenreiter ist die Region Ost mit im Schnitt 905 g (siehe Übersicht 2). Die Futterkosten je kg Zuwachs waren stabil bis leicht fallend im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch sollte noch vorhandenes Verbesserungspotenzial ausgeschöpft werden. Das Ziel sollten im Mittel 2,7 kg Futter je Kilo Zuwachs sein. Auch die Zucht sollte hier messbare Fortschritte anvisieren, um ihren Beitrag in puncto Ressourcenschonung und Effizienz zu leisten. Die Tierverluste in der Mast sanken in Ostdeutschland auf ein vergleichbares Niveau der Betriebe in Nord- und Süddeutschland. Der Süden ist bei diesem Merkmal positiver Vorreiter mit 2,2 %.
Fazit
Die Ferkelzahlen sind weiter gestiegen. Der Norden erreicht mit 31 abgesetzten Ferkeln/Sau und Jahr den Spitzenwert.Die Saugferkelverluste sind stabil. In der Mast sind die Zunahmen um 10 bis 15 g gestiegen. Der Osten erreicht über 900 g. Die Futterverwertung hat sich nicht verbessert. Süddeutsche Betriebe sind bei den Mastverlusten positiver Vorreiter mit nur 2,2 %.