Deutschland hat nur noch 6.800 Ferkelerzeuger

Der jüngsten Stichtagszählung zufolge werden hierzulande noch rund 1,69 Mio. Sauen gehalten.

In den letzten zwölf Monaten haben bundeweit rund 400 Sauenhalter das Handtuch geworfen. Dies geht aus aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zur Tierbestandserhebung hervor. Demnach gab es zum Stichtag 3. November in Deutschland nur noch 6.800 Zuchtsauenhalter, 5,6 % weniger als bei der Novemberzählung 2019. Vor zehn Jahren hatte es noch rund 15.600 Höfe mit Sauenhaltung und damit mehr als doppelt so viele wie heute gegeben. Analysten gehen davon aus, dass sich der Strukturwandel durch die bevorstehende Verschärfung von Haltungsregeln in der Zukunft noch beschleunigen werde.

Der seit einigen Jahren stattfindende Rückgang der Schweinebestände hat sich auf den ersten Blick hingegen nicht fortgesetzt. Laut Destatis wurden Anfang November in Deutschland 25,99 Millionen Schweine gehalten. Das waren lediglich 65.100 bzw. 0,2 % weniger als vor einem Jahr. Hierbei hat allerdings der Schweinestau infolge der coronabeschränkten Schlacht- und Zerlegekapazitäten eine Rolle gespielt. So nahm bei den Mastschweinen insgesamt die Tierzahl binnen Jahresfrist um etwa 196.000 Tiere oder 1,7 % auf 11,92 Mio. Stück zu. Bei den schweren Tieren über 110 kg sogar um 380.300 Stück oder fast 30 %. Insbesondere Niedersachsen verzeichnete nach den vorherigen Betriebsausfällen bei Tönnies in Sögel und Vion im Emstek einen coronabedingten Anstieg der Mastschweinezahlen.

Ähnliches galt für die Anfang November ebenfalls oft nur schwer zu vermarktenden Ferkel mit einem bundesweit kleinen Zuwachs von 0,1 % auf 7,68 Mio. Tiere. Die Zahl der Zuchtsauen sank dagegen im Vorjahresvergleich deutlich, und zwar um 96.400 Stück oder 5,4 % auf 1,69 Mio. Tiere. Laut der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) haben die Sauenhalter eine Bestandsreduzierung eingeleitet. Seit September hätten die Schlachtungen dieser Tiere um 20 % über dem vergleichbaren Vorjahresniveau gelegen.