Krise bei den Besamungsstationen

„Durch bessere Logistik wollen wir die Kosten senken“

Besamungsgenossenschaften leiden unter steigenden Kosten und dem Strukturwandel in der Sauenhaltung. Darüber sprachen wir mit der Geschäftsführerin von Branchenprimus GFS, Dr. Meike Friedrichs.

Frau Friedrichs, wie hart trifft der Strukturwandel die Genossenschaft zur Förderung der Schweinehaltung (GFS) aktuell?

Friedrichs: Den Aderlass in der Sauenhaltung bekommen natürlich auch wir zu spüren. Zum Jahresende 2022 gehörten der Genossenschaft noch 7.221 Mitglieder an, 29 weniger als Ende 2021. Im Jahr 2000 hatte die GFS noch knapp 9.500 Mitglieder.

Ursache für den Rückgang ist der anhaltende Strukturwandel. Im vergangenen Jahr wurden deutschlandweit nur noch knapp 1,5 Mio. Sauen in 5.800 Betrieben gezählt. Vor zehn Jahren waren es noch mehr als 2 Mio. Tiere und fast 11.000 Halter! Das hat Folgen für uns: Unsere Genossenschaft hat im letzten Jahr nur noch gut 3,7 Mio. Spermatuben verkauft. Das ist ein Rückgang um 7,4 %. Mit 4,2 Mio. verkauften Tuben erzielte die GFS den höchsten Tubenabsatz im Jahr 2018.

Welche Folgen hat die Entwicklung für den GFS-Eberbestand und die Anzahl der Stationen?

Friedrichs: Die Zahl der Eber mussten wir im Jahr 2022 von 2.200 Vor- und Endstufenebern um 240 Eber in den sechs Stationen reduzieren. Nur so konnten wir den Bestand an die sinkende Spermanachfrage anpassen.

Besonders dramatisch sind die Rückgänge bei den fleischbetonten Piétrain-Herkünften. Dahingegen werden wachstumsbetonte und vitale Piétrain-Herkünfte wie zum Beispiel der Hermes-Piétrain, der Hypor-Maxter, der PIC408 und der TN Tempo von Topics sowie die verschiedenen Duroc-Herkünfte - Breeders Duroc, PIC800, DanBred Duroc, Hypor Magnus - stärker nachgefragt.

Ein wesentlicher Kostenfaktor für eine Besamungsstation ist der Spermatransport. Welche...


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