Ehlers: Dekonzentration der Tierhaltung als Zukunftslösung

DRV-Geschäftsführer Dr. Henning Ehlers hat in die Diskussion um den Umbau der Tierhaltung eingebracht, dass man eine Dekonzentration und eine Verlagerung in Ackerbauregionen anstreben könnte.

Eine Beschleunigung des Strukturwandels in der tierischen Erzeugung erwartet der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), Dr. Henning Ehlers. „Bei einem Schwund von 3 bis 4 % im Jahr, wie wir ihn seit geraumer Zeit erleben, wird es nicht bleiben“, befürchtet Ehlers. Neben der schwierigen Marktentwicklung und einer sich verändernden Nachfrage seien die gesellschaftlichen Erwartungen an mehr Tierwohl ein wesentlicher Faktor für die Verschärfung des Strukturwandels.

Angesichts der anstehenden Veränderungen müsse klar sein, dass alle Beteiligten Planungssicherheit brauchen, damit sie im Geschäft bleiben können, so Ehlers. Dazu könne die Zukunftskommission Landwirtschaft einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie Eckpunkte über die künftige Ausrichtung der Agrarbranche erarbeite. Ehlers verteidigt die Empfehlungen der Borchert-Kommission für einen Umbau der Tierhaltung, auch wenn diese auf eine Reduzierung der Tierhaltung hinauslaufen. Man sei auf einen gesellschaftlichen Konsens angewiesen, wie Tierhaltung in Deutschland weiterhin ökonomisch betrieben werden könne. Allen Beteiligten der Kommission sei inzwischen klar, dass die Landwirte für höhere Kosten kompensiert werden müssten, wenn sie ihre Ställe umbauen und weniger Tiere halten müssten, so der Hauptgeschäftsführer. Es sei wichtig, dass sich die Vertreter der Land- und Agrarwirtschaft in die Diskussion einbringen, „damit nicht andere über ihr Wohl und Wehe bestimmen.“

Der DRV-Hauptgeschäftsführer geht außerdem davon aus, dass mittelfristig weniger Tiere auf der gleichen Fläche gehalten werden: „Das können wir auffangen, indem wir entweder großzügigere Ställe bauen oder indem wir eine Dekonzentration der Tierhaltung hinbekommen.“ Ehlers plädiert dafür, den Versuch zu unternehmen, die tierische Veredlung auch in Ackerbauregionen und in den neuen Bundesländern zu fördern.


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