Gleiche Regeln für ausländische Ferkel

Trotz der steigenden Anforderungen an deutsche Ferkelerzeuger möchte QS ausländische Ferkel nicht aus seinem Zertifizierungssystem ausschließen. Ein Kommentar vom Bayerischen Bauernverband (BBV).

QS muss an ausländische Ferkelerzeuger die gleichen hohen Anforderungen stellen, denen die deutschen Sauenhalter aufgrund des Verbots der betäubungslosen Kastration ab dem 1.1.2021 unterliegen! Seit Jahren bemühen sich die landwirtschaftlichen Vertreter im QS-Fachbeirat um diese Vorgehensweise. Im Mai 2019 wurde noch ein Umsetzungsvorschlag über eine Positivliste (Aufzählung der in Deutschland möglichen Kastrationsverfahren) für alle QS-Beteiligten im QS-Fachbeirat nicht angenommen. Diesen Vorschlag brachten der Deutsche Bauernverband (DBV), die Interessengemeinschaft Schweinehalter Deutschlands (ISN) sowie der Bundesverband Rind und Schwein (BRS) gemeinsam ein.

Jetzt erhöhen auch die Ferkelerzeuger den Druck. Unter anderem hat der stellv. BBV-Kreisobmann Gerhard Langreiter gemeinsam mit mehreren Schweinehaltern gleiche Regeln für ausländische Ferkel in einem offenen Brief an die landwirtschaftlichen Vertreter im Fachbeirat Rind und Schwein der QS gefordert. Dieses Anliegen unterstützt der BBV ausdrücklich. Befürchtete Auswirkungen auf den Markt dürfen für den Lebensmitteleinzelhandel kein Argument sein, die hohen Tierschutzanforderungen bei den deutschen Landwirten über Importtiere oder -fleisch zu unterlaufen. Ergänzend dazu wird der BBV weiter dafür kämpfen, dass die lokale Betäubung, wie sie zum Beispiel in Dänemark praktiziert wird, auch in Deutschland als Verfahren zugelassen wird - und zwar im Interesse des Tierschutzes und der Landwirtschaft!

Aus Sicht des BBV kann es nur daher einen Weg geben: QS muss an ausländische Ferkelerzeuger die gleichen hohen Anforderungen stellen, denen die deutschen Sauenhalter aufgrund des Verbots der betäubungslosen Kastration ab dem 1.1.2021 unterliegen! Notfalls kann nachjustiert werden. Dies ist für die Glaubwürdigkeit des QS-Systems in Richtung der Bauern wie auch der Verbraucher unerlässlich.


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