InterPIG: Deutsche Schweinehalter mit hohen Kosten

Die Ferkelerzeugung und Mast sind bei uns deutlich teurer als in anderen EU-Ländern.

Im internationalen InterPig-Netzwerk wird jährlich ein Produktionskostenvergleich unter den 17 teilnehmenden Ländern durchgeführt. Nun hat das niederländische Wageningen Economic Research Institute die Auswertung zum vergangenen Jahr veröffentlicht. Demnach kostete die Erzeugung eines 30 kg-Ferkels in Deutschland im letzten Jahr rund 62 €. In den Niederlanden kam man auf Produktionskosten von 58 €. Dänemark und Spanien zählen mit 52 € mit Abstand zu den kostengünstigsten Erzeugern in der Auswertung. Bei der Bewertung der Mastschweineproduktion wird auf die Kosten für die Erzeugung eines Kilos Schlachtgewicht (o. MwSt.) geschaut. In Deutschland müssen dafür durchschnittlich 1,60 €, in den Niederlanden 1,57 € aufgewendet werden. Frankreich und Spanien liegen hier mit 1,44 € bzw. 1,40 € merklich niedriger.

Bei der Kostenkalkulation spielen vor allem die Kostenblöcke Futter, Gebäude-, Arbeits- und Güllekosten eine Rolle. Die deutschen Schweinehalter kamen im vergangenen Jahr auf Futterkosten von 86 Cent pro Schlachtgewicht. Damit fügte man sich gut ein in das Kostengefüge anderer Länder ein. Während man in Dänemark Kosten von 87 Cent benannte, lagen die Niederlande und Spanien mit 90 und 93 Cent noch darüber. Das meiste Geld für die Gülleverwertung müssen die niederländischen Schweinehalter aufbringen. Während in den anderen Ländern durchschnittliche Güllekosten von 1 bis 5 Cent pro kg Schlachtgewicht entstehen, müssen im deutschen Nachbarland durchschnittlich 10 Cent angesetzt werden.

Unterm Strich liegen die Produktionskosten der europäischen Schweinehalter etwa 40 % über denen der Berufskollegen in Brasilien, Kanada oder den USA.