ISN: Schluss mit dem „Fleisch-Bashing“

Ein Ende des „Fleisch-Bashings“ gerade auch von der Politik hat die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) gefordert.

„Wenn jeden Tag von den verschiedensten Seiten zu hören ist: ‚Die Lösung gegen Putin, gegen den Hunger in der Welt, gegen den Klimawandel, für die eigene Gesundheit, gegen Tierquälerei und so weiter ist der Fleischverzicht‘, dann verfangen diese Parolen auch irgendwann beim Verbraucher“, erklärte ISN-Geschäftsführers Dr. Torsten Staack. Dabei sei die Schweinehaltung nicht Teil des Problems, sondern als Lieferant des hochwertigen und gesunden Lebensmittels Fleisch, als Resteverwerter und als Düngerlieferant „Teil der Lösung“.

Daneben rief Staack nach einer verpflichtenden Haltungs- und Herkunftskennzeichnung für Fleisch auch in der Gastronomie, damit wettbewerbsverzerrende Billigimporte sichtbar werden. Ansonsten könnten deutsche Ferkelerzeuger und Schweinemäster mit ihren hohen hiesigen Standards im Wettbewerb nicht bestehen. Mit ihren Forderungen reagierte die ISN auf aktuelle Marktzahlen der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI), wonach in den ersten drei Monaten dieses Jahres deutlich weniger Fleisch im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) verkauft wurde.

Absatzplus bei Fleischersatzprodukten

ISN-Marktexperte Klaus Kessing erklärte die starken Rückgänge bei den Fleischverkäufen im LEH unter anderen mit den Corona-Lockerungen und der damit verbundenen weitgehenden Öffnung der Gastronomie. Deren Umsatzzahlen gingen wieder deutlich nach oben. Das dürfte sich auf den Absatz des LEH ausgewirkt haben, der während der Pandemie erhebliche Verkaufssteigerungen verzeichnet habe. Daneben machte Kessing aber einen weiteren Rückgang des Gesamtverzehrs an Fleisch aus. Dieser seit einigen Jahren zu erkennende Trend sei durch die Inflation verstärkt worden, weil diese mit einer Verteuerung der Produkte und einer stärkeren Preissensibilität der Kunden einhergehe. Zu bedenken gibt laut Kessing jedoch, dass es bei den nicht gerade günstigen Fleischersatzprodukten ein deutliches Absatzplus gegeben habe. AgE